53
Uebergang des Lichtes aus einem Mittel in’s andere.
chungsquotient n' kleiner als der des Glases sei, in vollkommene
Berührung gebracht. Der Grenzwinkel J' der Totalreflexion für
den Uebergang des Lichtes aus Glas in jenen Körper bestimmt
sich alsdann durch die Gleichung sin. J‘ — —, woraus wir er
sehen, dass J‘ grösser als J ist. Während das Licht also be
reits an allen übrigen Stellen der Basis B C total reflectirt wird,
erleidet es da, wo das Glas mit dem Körper in Berührung ist,
nur die partielle Reflexion. Diese Stelle hebt sich daher scharf
von dem silberhellen Grunde, den die Basis bildet, ab. Drehen wir
aber das Prisma so, dass die Richtung, nach welcher wir beob
achten, immer grössere Winkel mit co bildet, so werden wir bald
zu einer Lage gelangen, bei welcher die Berührungsstelle zwi
schen Glas und Körper zu verschwinden und sich mit Glanz zu
überziehen beginnt. Aus dem Winkel, welchen bei dieser Lage
die Sehrichtung mit dem Lothe oc bildet, und aus dem bekann
ten Brechungsquotienten n des Glases findet man alsdann leicht
Ti/
den Grenzwinkel J', also auch das Verhältniss — und den abso-
n
luten Brechungsquotienten der Substanz.
Wenn der zu prüfende Körper fest und leichtflüssig ist, so
bringt man ihn in geschmolzenem Zustande auf das Prisma und
lässt ihn hier erkalten. Ist dies aber nicht der Fall, oder be
sitzt der Körper einen grösseren Brechungsquotienten als das
Glas des Prisma’s, so kittet man ihn an einer angeschliffenen ebe
nen Fläche mittelst einer dünnen, planplanen Schichte eines durch
sichtigen Cämentes (eines Balsams oder eines Harzes) an das
Prisma an. Der Brechungsquotient dieses Kittes muss aber den
des Prisma’s und des Körpers über
steigen. Er wird vorläufig bestimmt,
und alsdann ist es wieder leicht, den
Grenzwinkel der Totalreflexion für den
Uebergang aus dem Cämente in den
Körper aus dem beobachteten Neigungs
winkel zwischen de und co (Fig. 24)
zu berechnen. Die Fig. 25 gibt an,
wie in diesem Falle das nach ab auffal
lende Licht gebrochen und reflectirt wird.