Full text: Einleitung in die höhere Optik

56 
Erste Abtheilung. Viertes Capitel. 
ist man in den Stand gesetzt, leicht aus einer natürlichen Dop- 
pelspathmasse ein Parallelepipedum herzustellen, dessen Seiten- 
Fig. 26. Fig. 27. 
flächen Rhomben mit den oben angegebenen Winkeln sind, Fig. 27; 
man nennt ein solches Parallelepipedum ein Rhomboeder. Ein 
Doppelspath-Rhomboeder R, Fig. 28, werde mittelst eines Kork- 
Fig. 28. Stückes K in eine Metallhülse C von cylindri- 
scher Gestalt so befestigt, dass eins seiner Flä 
chenpaare senkrecht auf die Axe der Hülse zu 
stehen kommt. Die Hülse trage an einem Ende 
die Metallplatte mm, die in ihrer Mitte eine 
kleine, etwa kreisrunde Oeffnung oo hat. Bei 
einer Dicke des Rhomboeders von 20 mm be 
trage der Durchmesser von o o 2 mm oder weniger; bei grösse 
rer Dicke kann man oo in demselben Verhältnisse grösser neh 
men. Lässt man nun auf mm einen Zug paralleler, irgendwie 
gefärbter Lichtstrahlen in der Richtung der Hülsenaxe auffallen, 
so trifft auf den Krystall R ein Bündel paralleler Strahlen, des 
sen Querschnitt der Oeffnung oo gleich kommt. Wir fangen das 
aus dem Krystalle heraustretende Licht auf einem Schirme SS, 
Fig. 29, auf, den wir senkrecht zur Axe des Instrumentes auf- 
Fig. 29. 
pflanzen. Auf SS nehmen wir als 
dann zwei gleich helle Bilder der 
Oeffnung von der Farbe des auffal 
lenden Lichtes wahr, die dieser an 
Grösse gleichkommen. Das eine 
von ihnen hat seinen Mittelpunkt 
in dem Durchschnitte a' der Axe 
und des Schirmes; es verdankt mithin seine Entstehung einem 
Lichtcylinder, der die gerade Fortsetzung des auffallenden Strah 
lenbündels ist. Das zweite Bild aber hat seinen Mittelpunkt ab-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.