Full text: Einleitung in die höhere Optik

58 Erste Abtheilung. Viertes Capitel. 
same Axe drehen. Das aus f. 2 , Fig. 31, heraustretende Licht gibt 
nun im Allgemeinen auf einem vor 
gehaltenen Schirme SS wiederum 
zwei Bildern der Oeffnung oo Ent 
stehen, die sich in Bezug auf Ge 
stalt und Lage so verhalten w T ie die 
beiden Bilder, die aus den im ersten 
Krystalle ordentlich und ausseror 
dentlich gebrochenen Strahlen entstanden. Die Intensitäts-Verhält 
nisse des neuen Bilderpaares aber weichen von denen des frühe 
ren ab; wir wollen sie nur an demjenigen Bilde betrachten, wel 
ches sein Licht von den auch im zweiten Krystalle ordentlich ge 
brochenen Strahlen her hat, zu welchem Ende wir in der Metall- 
platte m“m u eine Oeffnung o"o n anbringen, die mit den Oeff- 
nungen oo und o‘ o‘ gleiche Lage und Grösse hat und somit nur 
jene Strahlen durchlässt. Wir stellen nun zuerst die Hülse O O 
gegen die erste so, dass die Hauptschnitte beider Krystalle paral 
lel werden (also so, dass die kurzen Diagonalen der Rhomben 
yj, f 2 , f\ und f 2 parallel werden); auf dem Schirme erscheint dann 
ein Bild der Oeffnung, welches an Helligkeit dem ordentlichen 
Bilde der ersten Hülse nicht merklich nachsteht. 
Wird aber die zweite Hülse aus jener ursprünglichen Lage, 
sei es nach der einen oder anderen Seite hin, herausgedreht, so 
nimmt die Helligkeit des Bildes ab. Sie nimmt stetig ab, wie 
der Winkel, um welchen man dreht, zunimmt, bis endlich dieser 
Winkel ein rechter geworden, bis also die Hauptschnitte der Kry 
stalle auf einander senkrecht stehen; alsdann erreicht die Hellig 
keit als kleinsten Werth die Null, das Bild der Oeffnung ver 
schwindet gänzlich. Es erscheint wieder, wenn man weiter dreht, 
wird immer heller, und seine Intensität erreicht, nachdem man 
um zwei rechte Winkel gedreht hat, wenn also die Hauptschnitte 
der Krystalle wiederum zusammenfallen, als einen grössten Werth 
den ursprünglichen Grad. Die beschriebenen Erscheinungen wie 
derholen sich, wenn man von der zuletzt erreichten Lage um 
weitere zwei rechte Winkel dreht, bis man die ursprüngliche Lage 
der Krystalle hergestellt hat; sie treten in derselben Weise auf, 
in welchem Sinne man auch drehen mag. Aus dem Mitgetheil- 
ten ersehen wir, dass die Modificationen, welche der aus dem er
	        
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