Full text: Einleitung in die höhere Optik

62 Erste Abtheilung. Viertes Capitel. 
andern Seite dieser Ebene in ganz gleicher Weise vor sieh ge- j)j e 
hen, d. h. das einzelne Aethertheilchen in einem solchen Strahle som 
entfernt sich nach der einen Seite der Polarisations-Ebene von Bild 
seiner Ruhelage bis zu einem grössten Ausschlag und kehrt als- ¿ urc 
dann wieder in seine Ruhelage zurück, um auf der anderen Seite c 
jener Ebene genau dieselbe Bewegung zu machen. Einen Licht- The 
strahl von der Beschaffenheit, wie der durch doppelte Brechung anc k 
polarisirte, nennen wir geradlinig polarisirt, weil wir ihn Bild 
auf parallele geradlinige Oscillationen zurückführen. und 
Wenn der wahrnehmbare Theil aller Lichtarten aus trans- gität 
versalen Schwingungen besteht, was für uns wahrscheinlich ist, 
so müssen sie sich der Dynamik zufolge immer als die Resultan- 
ten zweier Lichtarten mit parallelen, geradlinigen Oscillationen 
ansehen lassen, da jede einzelne Schwingung, wie sie auch be 
schaffen sein mag, in zwei geradlinige zerlegt werden kann, die 
mit zwei festen, auf dem Strahle senkrechten Axen parallel sind. und 
Die Natur der geradlinigen Composanten könnte aber dabei von o ur 
derjenigen verschieden sein, wie sie den Oscillationen des durch welc 
doppelte Brechung polarisirten Lichtes zukommt, jene brauchten sero 
z. B. nicht in Bezug auf eine feste, durch den Strahl gehende sich 
Ebene symmetrisch zu sein. Für das gewöhnliche, nicht polari- aucl 
sirte Licht, wie es der Sonne oder sonst einem selbstleuchtenden tes i 
Körper entströmt, kann aber leicht selbst mit den jetzt schon zu hier] 
Gebote stehenden Mitteln der Nachweis beigebracht werden, dass derl; 
es sich aus geradlinig polarisirtem Lichte zusammensetzen lässt, tens: 
oder vielmehr, dass es sich in Nichts von demjenigen Lichte un- welc 
terscheidet, welches aus der Zusammenwirkung zweier geradlinig An 
polarisirter Lichtbündel oder Wellen hervorgeht. lieh 
Wir überzeugen uns hiervon durch den folgenden Versuch: linig 
Stellen wir mit dem Bündel, welches wir als ausserordentlich ge- und 
brochen bezeichnet haben, dieselben Proben an, wie mit dem or- eine] 
dentlich gebrochenen, so werden wir bald finden, dass auch jenes men 
geradlinig polarisirt sei, dass aber seine Polarisations-Ebene auf Vers 
der des ordentlichen Bündels genau senkrecht stehe. Die Rieh- ten 
tung des ausserordentlichen Bündels im Krystalle bleibt ersieht- mit 
lieh von der Grösse der Oeffnung oo, Fig. 28 und 29, unabhän- gen 
gig, mithin bewahrt auch die Entfernung der Axen beider Bün- Dur 
del beim Austritte aus dem ersten Krystalle dieselbe Grösse. Star
	        
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