Full text: Das chemische Element, seine Wandlung und sein Bau als Ergebnis der wissenschaftlichen Forschung

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Die Forschungen über den Atombau. 
Die Forschungen über den Atombau. 
114. Optik und Atombau. 
Die radioaktiven und zahlreiche der betrachteten physikalischen und 
chemischen Erscheinungen lehren, daß die chemischen Elemente zusammen 
gesetzt sind und aus Elektronen bestehen. Besonders sprechen die außer 
ordentlich verwickelten Spektralerscheinungen für die Zusammengesetztheit 
der Elemente. Rowland schloß aus den Strahlungsvorgängen, daß das 
Aussenden der Strahlung mit dem Anschlägen verschiedener Seiten auf 
einem Klavier vergleichbar sei. Den schwingenden Seiten entsprechen 
die schwingenden Elektronen im Atom. Durch lichtelektrische, strömungs 
elektrische, thermische und chemische Einwirkung können Elektronen, 
die Träger der chemischen Valenz sind, vom Atom abgespalten werden. 
Über die Art der Gruppierung der Elektronen geben diese Erscheinungen 
keinen Aufschluß, ebensowenig die Erwägungen über das, was man von 
Isotopen und allotropen Formen der Elemente weiß. Man kann aus allem 
lediglich folgern, daß die Atome zusammengesetzt sein müssen; daß daher 
verschiedene Gruppierungen der Unteratome möglich sind, die, wie aus 
der organischen Chemie bekannt, zu verschiedenen Körpern führen können. 
In den Bau des Atoms einzudringen, gestatten einige elektrische Er 
scheinungen und Strahlungsvorgänge. Strahlungen beruhen auf Schwin- 
ungen von Elektronen im Atom (siehe 39.). Man kann arnehmen, daß 
diese Elektronen um die Hauptmasse des Atoms rotieren, und daß die 
Strahlung bei der Wiedervereinigung 1 ) von abgeschleuderten Elektronen 
mit dem Atomrest, dem Atomion, zustande kommt. Die dabei freiwerdende 
Energie * 2 ) setzt des Atom in Schwingungen (von der Schwingungszahl v). 
Das ist das Ergebnis der Untersuchungen über den durch ultraviolettes 
Licht erregten Photostrom und die Resonanzstrahlungen, die besonders 
Franck und Hertz (siehe 42.) durchgeführt haben. Für die Abspaltung der 
Elektronen gilt die von Einstein angegebene Gleichung 3 ) eV = l /. z mv 2 = 
hv. Hierin bedeutet e, m Ladung und Masse des Elektrons, das sich mit 
der Geschwindigkeit v bewegt. V ist das elektrische Potential, durch welches 
das Elektron vom Atom abgerissen wird. 
Weiteren Aufschluß über den Strahlungsvorgang gibt das Zeemansche 
Phänomen (siehe 39.). Z. wies nach, daß die homogenen Strahlungen der 
x ) Daß Strahlungen bestimmter Schwingung eine Folge der Vereinigung 
von Elektronen mit Ionen sind, lehren die Untersuchungen Righis über die Ursache 
der Schichtung des Glimmlichts und ihre Veränderung in Kathodenstrahlröhren. 
2 ) Sie ist gequantelt, d. h. ein Vielfaches des Elementarquantums h (siehe 42.). 
3 ) Über die Grenzen der Gültigkeit dieser Gleichung siehe ebenfalls 42.
	        
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