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Die Forschungen über den Atombau.
schriebenen Linien dem Helium zugeteilt worden (Fowler, siehe 101.),
Es ist allerdings zweifelhaft, welchem Stoff sie zugehören, 1 ) da Merton sie
erhielt, als er durch ein Gemisch von H und He unter geringem Druck
elektrische Entladungen durchgehen ließ (siehe 97.).
Paschen und Sommerfeld (1916) zeigten, daß die Korrektionsgröße ä
(nach Curtis) begründet ist. Sie ist ein Relativitätsglied, bedingt dadurch,
daß die Bahnen der Elektronen um den Kern Ellipsen sind (siehe 133.).
Die Elektronen stehen dem Kern in einer bestimmten Zahl von Lagen
näher und erfahren dadurch einen (elektrischen) Massenzuwachs. Die
Korrektion geht in N 0 ein. Es wurde berechnet N 0 (für H) = 109677,69,
(für Helium in gleicher Weise) = 109722,14. * 2 )
Für die übrigen Elemente lassen sich nicht so einfache Formeln auf
stellen. Es sind aber nach umfangreichen Rechnungen von Hicks Regel
mäßigkeiten 3 ) vorhanden; vorallem ist zu erwähnen, daß die N 0 ansprechende
Hauptschwingung in Beziehung steht zum Quadrat der Atomgewichte
der untersuchten Stoffe. Die Gemeinsamkeit einer solchen Zahl N 0 läßt
*) DieLinie4688 gehört zurP-Serie; die Linie4686(Protowasserstoff, siehe97.),
die in den Sternen vom Wolf-Rayet-Typus und in einigen Nebeln vorhanden ist,
gehört ebenso wie eine wichtige Linie 3203 zu einer anderen Serie. Diese 3 Linien
sind die Hauptlinien von 3 Serien von „verstärkten“ Linien. Sie entstehen, indem
2 Elektronen von He abgegeben und eins wieder zurückgeholt wird. Dieses kann man
in Funken erreichen, bei denen die erforderliche hohe Ionisationsspannung (siehe
42 .) zu erhalten ist. Im Bogen ist nur ein Elektron abzutrennen. Außer Fowler,
Merton (1915/17) erhielt auch Evans (1915) und Stark (1914) die Linien in Röhren,
in denen nach Möglichkeit aller Wasserstoff entfernt war. Das gewöhnliche Spektrum
in Geisslerröhren läßt sich aber nicht durch die Balmersche Formel wieder
geben. Stark (Ann. Phys. 56, 585; 1918) zeigt, daß das positive einwertige He-Ion
12 Serien ausstrahlen kann, die sich in 2 Systeme von je 6 (je 2 S-, P-, D-Serien,
scharfe = S, diffuse = D, halbscharfe = P) zusammenfassen lassen. Inner
halb jedes Systems kommen 3 Hauptserien und 3 Nebenserien mit derselben
Endzahl vor. Je eine Haupt- und je eine Nebenserie haben gleiche Laufzahl.
Die Fowlersche Serie wird vom zweiwertigen He-Atomion ausgestrahlt. Über
die Berechnung des 6-Serienspektrums siehe Lande (Phys. ZS. 20, 231; 1919).
2 ) Aus beiden folgt nach Bohr ein gemeinsames N oo (siehe 132.).
3 ) Z. B. bestehen für die Alkalien 4 verschiedene Typen, die sich in die Ryd-
bergsche Form der Differenz von 2 Termen bringen lassen, nämlich
Von Ritz ist für verschiedene Elemente eine Formel
_ N_
V Vl [(rc + p) + CO (»o - v)f
entwickelt worden, die sich nach Bloch (C. R. 168, 1271; 1919) aus den Bohrschen
Vorstellungen über den Atombau erklären läßt. Über eine genaue Berechnung des
Li-Spektrums durch Sommerfeld siehe 130. zu Nr. 5, S. 297 und Tank bei 133.
In jüngster Zeit ist es (Paschen: Ann. Phys. 60, 405; 1919) noch gelungen,
das Neon-Spektrum in bestimmte Serien zu zerlegen. Die Rydbergsche Kon
stante N hat bei diesem Element den Wert 109694,8.