Full text: Das chemische Element, seine Wandlung und sein Bau als Ergebnis der wissenschaftlichen Forschung

224 
Die Forschungen über den Atombau. 
schriebenen Linien dem Helium zugeteilt worden (Fowler, siehe 101.), 
Es ist allerdings zweifelhaft, welchem Stoff sie zugehören, 1 ) da Merton sie 
erhielt, als er durch ein Gemisch von H und He unter geringem Druck 
elektrische Entladungen durchgehen ließ (siehe 97.). 
Paschen und Sommerfeld (1916) zeigten, daß die Korrektionsgröße ä 
(nach Curtis) begründet ist. Sie ist ein Relativitätsglied, bedingt dadurch, 
daß die Bahnen der Elektronen um den Kern Ellipsen sind (siehe 133.). 
Die Elektronen stehen dem Kern in einer bestimmten Zahl von Lagen 
näher und erfahren dadurch einen (elektrischen) Massenzuwachs. Die 
Korrektion geht in N 0 ein. Es wurde berechnet N 0 (für H) = 109677,69, 
(für Helium in gleicher Weise) = 109722,14. * 2 ) 
Für die übrigen Elemente lassen sich nicht so einfache Formeln auf 
stellen. Es sind aber nach umfangreichen Rechnungen von Hicks Regel 
mäßigkeiten 3 ) vorhanden; vorallem ist zu erwähnen, daß die N 0 ansprechende 
Hauptschwingung in Beziehung steht zum Quadrat der Atomgewichte 
der untersuchten Stoffe. Die Gemeinsamkeit einer solchen Zahl N 0 läßt 
*) DieLinie4688 gehört zurP-Serie; die Linie4686(Protowasserstoff, siehe97.), 
die in den Sternen vom Wolf-Rayet-Typus und in einigen Nebeln vorhanden ist, 
gehört ebenso wie eine wichtige Linie 3203 zu einer anderen Serie. Diese 3 Linien 
sind die Hauptlinien von 3 Serien von „verstärkten“ Linien. Sie entstehen, indem 
2 Elektronen von He abgegeben und eins wieder zurückgeholt wird. Dieses kann man 
in Funken erreichen, bei denen die erforderliche hohe Ionisationsspannung (siehe 
42 .) zu erhalten ist. Im Bogen ist nur ein Elektron abzutrennen. Außer Fowler, 
Merton (1915/17) erhielt auch Evans (1915) und Stark (1914) die Linien in Röhren, 
in denen nach Möglichkeit aller Wasserstoff entfernt war. Das gewöhnliche Spektrum 
in Geisslerröhren läßt sich aber nicht durch die Balmersche Formel wieder 
geben. Stark (Ann. Phys. 56, 585; 1918) zeigt, daß das positive einwertige He-Ion 
12 Serien ausstrahlen kann, die sich in 2 Systeme von je 6 (je 2 S-, P-, D-Serien, 
scharfe = S, diffuse = D, halbscharfe = P) zusammenfassen lassen. Inner 
halb jedes Systems kommen 3 Hauptserien und 3 Nebenserien mit derselben 
Endzahl vor. Je eine Haupt- und je eine Nebenserie haben gleiche Laufzahl. 
Die Fowlersche Serie wird vom zweiwertigen He-Atomion ausgestrahlt. Über 
die Berechnung des 6-Serienspektrums siehe Lande (Phys. ZS. 20, 231; 1919). 
2 ) Aus beiden folgt nach Bohr ein gemeinsames N oo (siehe 132.). 
3 ) Z. B. bestehen für die Alkalien 4 verschiedene Typen, die sich in die Ryd- 
bergsche Form der Differenz von 2 Termen bringen lassen, nämlich 
Von Ritz ist für verschiedene Elemente eine Formel 
_ N_ 
V Vl [(rc + p) + CO (»o - v)f 
entwickelt worden, die sich nach Bloch (C. R. 168, 1271; 1919) aus den Bohrschen 
Vorstellungen über den Atombau erklären läßt. Über eine genaue Berechnung des 
Li-Spektrums durch Sommerfeld siehe 130. zu Nr. 5, S. 297 und Tank bei 133. 
In jüngster Zeit ist es (Paschen: Ann. Phys. 60, 405; 1919) noch gelungen, 
das Neon-Spektrum in bestimmte Serien zu zerlegen. Die Rydbergsche Kon 
stante N hat bei diesem Element den Wert 109694,8.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.