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und Multiplicakor.
gleichbleibender Lange, den er successiv ein-, zwei-, bis 12 Win
dungen um eine Nadel machen ließ, die wegen der Dünne des
Drahts als in gleichem Abstand davon befindlich angenommen wer
den konnten. Er beobachtete nun die verschiedenen Ablenkungen,
welche die Nadel mittelst desselben Elektromotors hiebei erfuhr und
berechnete aus diesen Ablenkungen die Kraft, welche jedesmal auf
die Nadel gewirkt hatte, wozu wir selbst späterhin die Mittel ange
ben werden. So fand er, daß die Kraft des Multiplicators in ein
fachem Verhältniß mit der Zahl seiner Windungen zunahm. Es
ist aber gar wohl zu bemerken, daß dieses Resultat 1) nur für eine
gleichbleibende Länge des Drahts gilt, nicht aber, wenn mit der
Zahl der Windungen zugleich die Länge des Drahts zunimmt; 2)
nur für den Fall, wo die letzten Windungen nicht merklich entfern
ter als die ersten von der Nadel liegen« Da beide Bedingungen
bei der gewöhnlichen Construction der Multiplicatoren nicht erfüllt
werden, so darf man auf diese auch das so eben angegebene Gesetz
nicht anwenden, und hier wird die Verstärkung nur in einem gerin
gern Verhältniß als der Zahl der Windungen wachsen können.
Wir wollen bei dieser Gelegenheit erwähnen, daß es unter An
wendung des Nobilischen Multiplicators auch gelingt, eine Ablen
kung der Magnetnadel durch continuirliche Ströme gewöhnlicher Rei
bungselektricität hervorzurufen; nur daß man die Windungen des
Multiplicators in diesem Falle weit sorgsamer isoliren muß, als für
die Berührungselektricität, wozu ein einfaches Ueberspinnen mit Seide
nicht hinreicht Colladon gelangte auf folgende Weise zum
Zweck: Er setzte das Drahtende eines Multiplicators (von 100 Win
dungen mit 2 Magnetnadeln) in Verbindung mit dem äußern Be
lege einer geladenen Leydner Batterie von 30 Flaschen (welche 4000
Q. Z. Fläche darboten), während das andre Ende, mit einer Spitze
versehen, die El. vom Knopfe des innern Beleges ableitete. Die
Nadel begann abzuweichen, sobald als die Spitze sich 4 bis 5 Ccn-
timeter vom Knopfe befand. Die Abweichung stieg, bei größerer
* Auf der Vernachlässigung dieser Vorsichtsmaßregel und der Anwendung
minder empfindlicher Multiplicatoren beruhte es unstreitig, daß alle frühere, in die
sem Bezug angestellte, Versuche ohne Erfolg blieben. Bei Anwendung einfacher
Drähte ist es bis setzt überhaupt noch nicht geglückt, durch Strömungen von Rei
bungselektricität Ablenkung der Nadel hervorzurufen. Ampère sucht den Grund
von der mindern Wirksamkeit selbst starker Rcibungselektricität in diesem Bezug
darin, daß dieselbe nie so continuirlich, sondern gewissermaßen mehr in kleinen
aufeinanderfolgenden Absätzen entwickelt wird, als die Rcibungselektricität. —
Vgl. über die frühern mißlungenen Versuche: Psaff in s. Elektromagnetismus.
184. — Bischof in Käst». Arch. 1.1. — Dulk iblei. 49. — Oersted in
Schwcigg. I. XXIX. 365. — Schweigger in Schwcigg. I. N. R.I. 5.—
Raschi g in Gilb. LXI'II. 428. — Ycli li iblei. LXVIII. 21. — Ampère
ibid. LXIX. 80. — Ueber gelungene Versuche vcrgl. Eollado» in Schwcigg.
I. N. R. XVIII. 285. —■> Nörrcnberg in Baumg. u. Ett. Zcitschr. 111.
H. 3. — Nestmann in Kastn. Arch. XIV. 388. —