130 
Thermoelektrische Ketten. 
bracht worden, mit einander oder mit den übrigen Metallen verbun 
den seyn. Anders verhielten sich diejenigen metallischen Körper, 
welche durch verschiedene Art der Abkühlung, durch langsame 
oder plötzliche Erstarrung in entgegengesetzte Zustande von Sprö 
digkeit und Dehnbarkeit versetzt worden * ** , und zwar werden diese, 
nach den in der Anm. beigefügten Resultaten, durch Ertheilung eines 
sprödern Zustandes in der Reihe herab gerückt, durch Ertheilung 
eines dehnbarern Zustandes herausgerückt. 
Seebeck hat auch Versuche über die thermoelektrische Reihe 
vieler Legirungen angestellt, die zu nicht uninteresianten Ergebnissen 
geführt haben. So zeigen, wie aus der zuerst folgenden Tabelle 
erhellt, die Legirungen von Wismuth mit Blei, und von Wismuth 
mit Zinn das Merkwürdige, daß sie höher als Kupfer 110. 2 stehen, 
wenn das Wismuth in ihnen vorwaltet, tiefer dagegen, wenn jenes 
Metall nur den vierten Theil der Legirung ausmacht, so daß es also 
eine Legirung dieser Metalle in solchen Verhältnissen geben muß, daß 
ihre thermoelektrische Wirkung mit Kupfer 110. 2, ungeachtet der 
Temperaturdifferenz an den Berührungspuncten null ist. Eben so 
muß unter den Legirungen von Wismuth und Antimon eine vor 
kommen, die mit Kupfer 110. 2 keine Wirkung giebt. 
Aus der zweiten der nachfolgenden Tabellen erhellt ferner, daß 
einige der leichtflüffigen Legirungen, namentlich die von d'Arcet, 
und ein paar Legirungen von Wismuth mit Zinn eine verschiedene 
Stelle einnehmen, je nachdem sie sich im festen oder flüssigen Zu 
stande befinden, daß ferner einige derselben nach dem zweiten Er 
starren an einer andern Stelle in der Reihe gefunden werden, als 
im ursprünglichen festen Zustande derselben, nach dem Guß*. 
* Stahl, welcher glühend in kaltem Wasser abgelöscht worden, »ahm 
jedesmal eine tiefere Stelle (zwischen Kupfer uo. 2 und Platin uo. 2) ein, als 
der langsam an der Lnft abgekühlte. Weiches graues Roheisen auf die 
selbe Art behandelt, zeigte ein gleiches Verhalten (langsam abgekühlt steht 
es zwischen Blei und Messing «0. 2; jähe abgekühlt zwischen Gold no. 2 und 
Platin uo. 4). — Beide Körper konnten durch die entgegengesetzte Art der Ab 
kühlung mehrmals »ach einander bald in die tiefere, bald in die höhere Stelle der 
Reihe versetzt werden. Eine Legirung von 78 Kupfer und 22 Zinn, welche an 
der Luft langsam abgekühlt, spröde ist, und nach plötzlichem Erkalten im 
Wasser unter dem Hammer streckbar wird, nimmt nach der langsamen Ab 
kühlung eine tiefere (zwischen Platin na. 2 und Zinn) und nach der jähen Ab 
kühlung eine höhere (zwischen Gold no. 1 und Kupfer uo. 2) Stelle ein. Auch diese 
Legirung konnte durch das angegebene Verfahren mehrmals nach einander abwech 
selnd tiefer und höher in der Reihe gestellt werden. — Nachstehende Körper wur 
den, sowohl nach schneller, als nach langsamer Abkühlung, an derselben Stelle in 
der Reihe gefunden: Stabeise», Platin uo.4, Gold no. 1. Silber, Legirung von 
3 Kupfer und 1 Wismuth, von 1 Wismuth und 3 Antimon, von 1 Kupfer und 
1 Antimon, von 3 Kupfer und 1 Antimon, von 1 Wismutb und 1 Zinn. 
** Die beigefügten Römischen Ziffern in der zweiten der nachfolgenden Ta 
bellen sollen blos zur leichtern Auffindung einer und derselben Legirung in den ver 
schiedenen Columncn dienen. — Diejenigen dieser Legirungen, welche im slüssi-