Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

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Maß der Stärke des Stroms. 
Man hat sich bis jetzt vergebens bemüht, durch thermoelektrische 
Ketten die andern (außer den magnetischen) Wirkungen, wie sie 
die hydroelektrischen äußern, als z. B. die physiologischen, chemischen 
und Verbrennungswirkungen, mit eben solcher Deutlichkeit hervorzu 
bringen als durch diese, doch geben die Erfahrungen wirklich hinrei 
chende Andeutungen, daß sie hiezu allerdings fähig sind, nur in 
schwächerm Grade. Fourier und Oersted konnten durch eine 
thermoelektrische Kette zwar keine Geschmacksempfindung bewirken; 
aber in einem praparirten Frosch erregte sie Zuckungen und Bec 
querel ist es geglückt, durch solche Ketten, zwar keine Wasserzer 
setzung, aber doch andre chemische Wirkungen hervorzubringen, von 
denen wir spater sprechen werden. 
Wir werden den Grund dieser geringen Wirksamkeit thermoelek 
trischer Ketten unter Umstanden, wo die hydroelektrischen sich sehr 
wirksam beweisen, später darin finden, daß die thermoelektrische 
Kette, den Verhältnissen ihrer Construction nach, durch Einbringung 
flüssiger Leiter oder dünner Drähte, die ihre Wirkung erfahren sollen, 
in unverhältnißmäßig ftärkerm Grade geschwächt werden muß, als 
hydroelektrische; und da dieser Umstand aus einem für hydroelek 
trische Ketten selbst geltenden Gesetze folgt, so können wir in jener 
Unwirksamkeit, welche dem ersten Anblick nach einen wesentlichen 
Unterschied der beiderlei Arten Ketten anzudeuten scheint, vielmehr 
nur eine Bestätigung der wesentlichen Identität ihrer Wirkungs 
weise finden. 
Fünfzehntes Capitel. 
Von den Verfahrungsarten, mittelst deren sich die 
Stärke des Stroms messen läßt. 
Da es im Folgenden ohne Unterlaß nöthig werden wird, die 
Stärke des Stroms in verschiedenen Ketten zu vergleichen, so haben 
wir hiezu die Verfahrungsarten anzugeben. Wir bemerken dabei, 
daß wir dem Ausdruck Stärke des Stroms vorläufig keine phy 
sische Bedeutung beilegen, sondern blos die Kraft darunter verste 
hen, die der Strom hinsichtlich dieser oder jener Wirkungen äußert, 
eine Kraft, die selbst nicht anders, als durch diese Wirkungen ge 
messen werden kann. Unter diesen Wirkungen nun kommt es 
darauf an, diejenige ausfindig zu machen, welche sich am meisten 
zu einem vergleichbaren Maßstab eignet. Zm nächsten Capitel werden 
wir erörtern, in wiefern das durch diese Wirkung gefundene Maß 
auch auf die andern Wirkungen übergetragen werden könne. 
* Auch andre hab-'» solche dadurch hervorgebracht, z. B. Nobili (Ann. 
de Ch. et de Th. XXVIII. 230).
	        
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