Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

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Maß der Starke des Stroms. 
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Jedenfalls kann daher dieses Verfahren blos in sofern der Beach 
tung werthe Resultate geben, als es auf Fälle und in Zeitpuncten 
angewandt wird, wo diese Veränderlichkeit in der Wirksamkeit der 
Kette für eine nicht ganz kurze Zeit aus der Acht gelassen werden 
kann, welches in der That in den spätern Perioden der Wirksam 
keit galvanischer Ketten der Fall ist. 
Wahrscheinlich würde die Schnelligkeit in der Bewegung ge- 
wistec Theile der Kette durch ihre wechselseitige Einwirkung auf ein 
ander (namentlich bei den Rotationsapparaten), die Betrachtung 
welcher Wirkungen wir jedoch angegebener Maßen auf die Lehre 
vom Elektromagnetismus verspüren, auch einen angenäherten Maß 
stab für die Stärke der Strömung unter verschiedenen Umständen 
abgeben können; nur daß die unvermeidliche Reibung der Theile an 
einander das genaue Maß hindern möchte. Schweigger hat auf 
dieses Mittel aufmerksam gemacht; was übrigens ebenfalls nur für 
kräftige Ströme seine Anwendung finden kann. 
Es bleibt jetzt noch die Anwendbarkeit der elektromagne 
tischen Wirkungen in Bezug auf vorliegenden Zweck zu prüfen 
übrig. In ihnen finden wir alle Erfodernisse vereinigt, die wir für 
ein genaues Maß des Stroms wünschen können. In der That 
lassen sich die Bestimmungen mittelst dieser Wirkungen schnell genug 
finden, um in der Regel eine Veränderlichkeit des Stroms selbst in 
, den frühern Perioden der Wirksamkeit der Kette während der Zeit 
der Beobachtung vernachlässigen zu können. Da ferner die Magnet 
nadeln, auf welche die Wirkungen der Kette sich äußern, keine Theile 
von dieser selbst ausmachen, so wird auch die Stärke des Stroms 
nicht durch die Wirkungen, die die Magnetnadeln hiebei erfahren, modi- 
ficirt, wie zum Theil bei den vorigen Verfahrungsarten der Fall ist. 
Die elektromagnetischen Wirkungen sind ferner für die stärksten, wie 
für die schwächsten Grade der Stärke des Stroms zu einer ver 
gleichbaren Messung brauchbar; endlich, was ein Hauptumstand ist, 
man weiß nach den erfahrungsmäßig erkannten Gesetzen des Magne 
tismus auf zuverlässige und directe Weise aus den Wirkungen, 
welche die Magnetnadeln erfahren, auf die Größe der Kraft, von 
welcher diese Wirkungen abhängen, zu schließen, was nicht so hin 
sichtlich der andern Wirkungen, mittelst deren man die Stärke des 
Stroms hat messen wollen, der Fall ist; denn man muß es sich 
in der Physik zum Gesetz machen, nie irgend ein Verhältniß einer 
Wirkung zu einer Kraft als bekannt vorauszusetzen, wenn man 
nicht durch die Erfahrung darüber belehrt worden ist. 
Man kann sich der Magnetnadeln auf verschiedene Weise zur 
Messung der Stärke des Stroms bedienen. Entweder indem man 
die Ablenkungen beobachtet, die ein Strom auf eine vollkommen frei 
bewegliche Magnetnadel äußert, oder den Drehungsbogen, um den 
eine, an einem Draht aufgehangene, Nadel nach Einwirkung des 
Stroms zurückgedreht werden muß, um wieder auf denselben Stand
	        
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