Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

XII 
Vorwort. 
bare Lücken ließen, auf eigne Versuche zurückgegangen, denen 
ich seit geraumer Zeit meine ganze mir übrige Zeit und Auf 
merksamkeit gewidmet habe. Namentlich habe ich mir eine 
messende Besiimmung der einzelnen Umstände, von welchen die 
Wirksamkeit der Kette abhängt, angelegen seyn lassen, da ohne 
eine solche einer der wesentlichsten Theile dieser Lehre ein sehr 
unvollständiges Bruchstück hätte bleiben müssen. Ich wünschte, 
daß die Physiker dem von mir dabei angewendeten Verfahren, 
die Kraft der Kette durch die Oscillationen der Nadel zu messen, 
einige Aufmerksamkeit schenken möchten, da man in der That 
öfters in Verlegenheit gewesen zu seyn scheint, ein geeignetes 
Mittel zu genauer Messung der Stromkraft ausfindig zu machen, 
und da jenes Verfahren, seit es Biot zu Bestimmung des Ge 
setzes angewandt hat, nach welchem mit dem Abstand der Schlie 
ßungsdrähte von der Nadel ihre Einwirkung darauf abnimmt, 
unbegreiflicher Weise so ganz brach liegen geblieben ist. Ich 
habe mittelst dieses Verfahrens, nachdem ich durch den Verfolg 
der Versuche selbst nach und nach alle die dabei zu nehmenden, 
im 15tcn Capitel auseinandergesetzten, Vorsichtsmaßregeln und 
Rücksichten hatte kennen gelernt, Resultate von einer Präcision 
erhalten, die ich beim Unternehmen dieser Versuche nie zu erlan 
gen gehofft hätte. 
Ich wünsche recht sehr, daß man für die Resultate, die 
ich dem Leser zum Theil nur auf meine eigne Autoritär hin habe 
darbieten können, bald durch die Versuche anderer neue Bewäh 
rungen erhalten möge. Ich selbst bin mir bewußt, hinsichtlich 
der Sicherstellung derselben nichts versäumt zu haben, was in 
meinem Wissen und Kräften stand; allein ich erkenne gern den 
Grundsatz an, daß eben so wenig Eine Beobachtung als 
Ein Beobachter ausreicht, einer physikalischen Thatsache ihre 
volle Begründung zu geben. Dieser Grundsatz war es auch, 
welcher mich veranlaßt hat, jedem Datum in diesem Werke
	        
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