Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

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Maß der Starke des Stroms 
einzigen Draht, — 2°,5 durch zwei Drahte bei einer Differenz von 
10° C. hervorgebracht worden, so wird, wenn wir die der ersten 
Ablenkung entsprechende Kraft —1 setzen, die der zweiten entspre 
chenden durch 2 ausgedrückt werden; und zwar auch in dem Falle, 
wenn bei höherer Temperaturdifferenz diese Ablenkung durch einen 
einzigen Draht erhalten würde. Erhöhen wir also die Temperatur 
differenz wirklich so weit, daß ein einziger Draht diese Ablenkung 
giebt, und suchen nun abermals die entsprechenden Ablenkungen für 
1, 2, 3 Drahte, so werden wir jetzt, da die der Ablenkung für 
1 Draht entsprechende Kraft schon bekannt ist, nun auch erfahren, 
welche Ablenkungen dem Doppelten und Dreifachen dieser Kraft ent 
sprechen, u. s. f. •— Auf solche Art kann man sich eine, dann auch 
auf hydroelektrische Kelten anwendbare, Tabelle entwerfen, die mit 
hinreichender Annäherung alle den verschiedenen Graden der Ein- 
theilung entsprechenden Kräfte enthält; die jedoch begreiflich für 
jeden anders construirten oder nur einem Theile nach abgeänderten 
Multiplicator von Neuem durch Versuche bestimmt werden muß. 
Die folgenden Verfahrungsarten werden diese umständliche Methode 
jedenfalls als überflüssig erscheinen lassen. 
Zuvörderst nämlich liegt ein sehr einfaches Mittel, den Multi 
plicator zur Messung tauglich zu machen, in einer Anordnung dessel 
ben nach dem Prinzip der Drehwage, welches keine besondere Ein 
richtung des Multiplicators, sondern blos eine geeignete Aufhängung 
der Magnetnadel erfodert. 
Zu diesem Zweck hänge man die Magnetnadel, oder auch, 
wenn man will, das System aus zwei Magnetnadeln nach der 
Nobili'schen Vorrichtung, genau im Mittelpunct der Drehung, an 
einem feinen Metalldraht * auf, der jedoch Stärke genug haben 
muß, daß die Nadel ihm bei der Drehung folgt. Die Befestigung 
des Metalldrahts im obern Theil des Glasbehälters, welcher den 
Multiplicator bedeckt, so wie der oben am Draht angebrachte, auf 
einer Kreiseintheilung sich bewegende, Zeiger, welcher zur Messung 
der Drehungen des Drahts dient, sind ganz wie sie bei der Dreh 
wage (I. 392. II. 164) beschrieben worden. Um das Instrument 
zu gebrauchen, stellt man den Zeiger der Drehung erst auf Null 
und läßt nun den Strom auf die Nadel wirken, die dadurch um 
eine gewisse Weite abgelenkt wird. Anstatt aber diese Ablenkung 
zu messen, dreht man jetzt den, mit dem Draht in Verbindung 
stehenden, Zeiger der obern Kreiseintheilung so weit zurück, daß die 
Nadel wieder auf den ersten Punct einspielt; und zählt die Anzahl 
* Anstatt eines Metalldrahts empfiehlt Ohm einen bandförmigen Streifen 
Goldlahn. Der Lahn, dessen er sich bediente, besaß, ungeachtet er nur ä Zoll 
lang war, doch in so hohcin Grade alle Erfodcrnissc zu den Drehungsversuchen, 
daß die Nadel, nachdem der Lahn eine Drehung von mehr als 3 ganzen Um- 
l eise* erlitten hatte, nach beseitigter Kraft ihre alte Stelle wieder einnahm« 
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