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Maß der Starke des Stroms.
in schwachem; und bei Versuchen in Brunnenwasser habe ich nicht
sehr damit zu kämpfen gehabt.
Wo ich glaubte, den Einfluß der Nichthomogeneitat nicht ganz
vernachlässigen zu können, habe ich bei einigen Versuchen stets Mit
tel aus zwei oder selbst mehrern Beobachtungsreihen, bei denen die
Platten in verschiedener Ordnung aus der Kette weggelassen wur
den, angewandt. Wo dieser Einfluß zu bedeutend war, und durch
Weglassung von Platten die Homogeneität der Kette nicht hinrei
chend hergestellt werden konnte, habe ich den Versuch mit diesen
Platten nicht fortgesetzt. Oesters habe ich übrigens bemerkt, daß
im Laufe des Geschlossenseyns der Kette das Verhältniß der Homo
geneität oder Nichthomogeneität der Platten sich änderte, unstreitig,
weil der Angriff der Flüssigkeit auf die Platten neue Oberflächen
daran hervorrief.
Unter Berücksichtigung aller der hier gegebenen Vorsichtsmaß
regeln kann man sicher seyn, mittelst der Methode der Oscillatio
nen Resultate zu erlangen, die hinsichtlich ihrer Präcision nichts zu
wünschen übrig lassen, und einige beispielsweise angeführte Ver
suchsreihen im achtzehnten Capitel können diesem zum Belege die
nen, bei welchen ich mir nicht erlaubt habe, auch nur Bruch
theile von Zeittheilen, die ich als durch Schätzung beobachtet aufge
zeichnet habe, willkührlich zu ändern, um sie dem berechneten Mittel
etwa näher zu bringen. Bei Nichtbcrücksichtigung jener Vorsichts
maßregeln kann man dagegen eben so sicher seyn, nur wechselnde und
der Genauigkeit ermangelnde Resultate zu erlangen; weshalb es nicht
überflüssig schien, ihr Detail hier etwas genauer zu erörtern. —
Hiezu mag schließlich noch eine Bemerkung gefügt werden.
Hat man zum Zweck, durch die zu nehmenden Maße allgemeine
Gesetze für die galvanische Kette festzustellen, so darf man nie ver
nachlässigen, ein Gesetz, was sich für eine gewisse Anordnung der
Kette bestätigt hat, auch für möglichst andere Umstände der Kette,
als eine verschiedene Beschaffenheit der Leitungsflüssigkeit, verschiedene
Größe der metallischen Oberflächen, welche mit der Flüssigkeit in
Berührung sind, verschiedene Länge des Leitungsdrahts, endlich für
verschiedene Wirkungsperioden der Kette zu bewähren, weil man sonst
öfters in den Fall kommen würde, der Kette allgemeine Verhältnisse
beizulegen, die ihr in der That nur unter gewissen Uniständen zu
kommen. So werden wir später sehen, daß unter gewissen Um
ständen die Wirksamkeit einer Kette in merklich genauem Verhältnisse
mit der Größe der metallischen Oberflächen, die mit der Flüssigkeit
in Berührung sind, zunimmt. Allein man darf dieß Gesetz keineswegs
auf alle Kettenanordnungen übertragen, da bei andern die Wirkung
nicht einmal merklich mit jenen Oberflächen wächst; etwas Aehnliches
ist mit dem Einfluß der Länge des Leitungsdrahts auf die Kette und
noch vielen andern Umständen der Fall, worüber das folgende Cap.
nähere Aufschlüsse geben wird.
Bivt's Erpenmental» Physik. Hk.
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