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Umstände,
gegensetzen, welcher seine Kraft schwächt, einen Widerstand, der aber
bei verschiednen Körpern verschieden ist. Dieser Vorstellung zufolge,
die wir im Künftigen immer zu Grunde legen werden, da sie uns
weit sicherer im Einzelnen der Erscheinungen leiten wird, als die
gewöhnliche Vorstellung eines Leitungsvermögens der Körper, wird
ein Körper von besserm Leitungsvermögen für uns überhaupt
nur ein solcher seyn, der dein Strome einen geringern Wider
stand entgegensetzt, als ein andrer, und in diesem Sinne wird man
das Wort Leitungsvermögen stets zu nehmen haben, wo wir uns
desselben überhaupt noch bedienen.
Hienach sind es die beiden Umstande, die elektromoto
rische Kraft und der Leitungszustand der Kette, welche ge
meinschaftlich ihre Kraft oder die Größe ihres Stroms bestim
men, und man muß sich wohl hüten, erstere, die elektromotorische
Kraft, mit der Kraft der Kette schlechthin für identisch zu halten,
da sie vielmehr nur als ein Element in dieselbe eingeht. Auf all
gemeine Weise laßt sich der Einfluß der vorigen Umstande leicht
mittelst des Multiplikators darthun, äußert sich jedoch eben so hin
sichtlich aller andern Wirkungen der Kette, die man in diesem Bezug
prüfen mag.
Vergleicht man z. B. eine Kette aus Zink und Kupfer mit
einer andern aus "Zink und Zinn oder Zinn und Kupfer, die mit
ihr in allen Stücken völlig gleich construirt ist, indem man mittelst
der Methode der Oscillationen, die wir aus einander gesetzt haben,
die Kraft des Stroms vom ersten Anfange der Schließung an mißt,
so findet man diese Kraft stets bedeutend größer bei der ersten
Kette, als bei einer von beiden letztern Ketten; zum Zeichen, daß
der größere elektromotorische Abstand der Metalle von einander die
Wirksamkeit der Kette erhöht. Mit Bedacht geben wir als Erfo-
derniß an, bei dieser Vergleichung die Kraft des Stroms beim ersten
Anfange der Schließung zu messen, denn wir werden spater Erfah
rungen kennen lernen, zufolge deren sich der elektromotorische Ab
stand oder dre elektromotorische Kraft der Metalle im Laufe des Ge-
schlossenseyns ändert, während zugleich chemische Aenderungen auf
der Metallplatte vor sich gehen. Eben so hat man gefunden, daß
die Kraft, Wasser zu zersetzen und Schläge zu ertheilen, den Säulen
in um so höherm Grade zukommt, je weiter die Metalle, aus denen
sie bestehen, in der galvanischen Spannungsreihe von einander ab
stehen, d. h. je größer ihre elektromotorische Kraft ist.
Was andrerseits den Widerstand anlangt, den die Theile
der Kette dem Strom entgegensetzen, so läßt er sich in Bezug auf
die festen Leiter leicht mittelst folgender Anordnung nachweisen.
Zm Troge A (Taf. VIII. Fig-. 29) sind die beiden Elektromo
torplatten KL und Z enthalten. Von ihnen gehen angelöthete Drähte
in die mit Quecksilber gefüllten Gefäße a und l> über. Das Gefäß st
wird durch einen Draht 1 mit einem dritten, ebenfalls mit Queck