Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

welche die Kraft des Stroms bestimmen. 173 
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a) der Leitungswiderftand irgend eines Theils 
der Kette verliert um so mehr an Einfluß zur Schwä 
chung der" Kette, je kleiner er im Verhältniß zum 
Leitungswiderstände des übrigen Theils der Kette 
ist, oder je mehr er im Verhältniß dagegen ver- 
schwindet. 
b) Umgekehrt trägt Verminderung des Leitungs 
widerstandes irgend eines Theils der Kette, oder, 
was dasselbe ist, Erhöhung seines LeitungsVermö 
gens in einem bestimmten Verhältnisse um so mehr 
zur Verstärkung der Kraft der Kette bei, je größer 
dieser Leitungswiderstand im Verhältniß zum Lei 
tu n g s w i d e r ft a n d e der übrigen Theile der Kette ist. 
Man kann beide Satze auch in einem einzigen, zugleich den 
Einfluß der elektromotorischen Kraft umfassenden, Gesetze folgender 
maßen aussprechen: 
c) D i e Kraft der Kette ist der gesamrnten elektro 
motorischen Kraft, die in ihr wirksam ist^, direct, 
de in Leitungswider stände aller ihrer Theile zusam 
mengenommen aber umgekehrt proportional, oder ver 
hält sich wie die in der Kette wirksame elektro m o t o- 
rische Kraft, dividirt durch den Gesammtleitungs- 
wid erst and aller Theile der Kette 
In der That erhellt, daß die ersten beiden Sätze a) und b) 
blos unmittelbare Folgerungen des letztem c) sind; insofern nach 
diesem die Schwächung in keinem Fall dem Widerstände irgend eines 
einzelnen Theils, sondern aller Theile zusammen proportional ist, 
mithin das Verhältniß, in dem ein einzelner Theil zur Schwächung 
beiträgt, um so kleiner ausfallen muß, je kleiner das Verhältniß 
seines Widerstandes zum Gesammtwiderstande ist. 
Die Bewährung dieses Gesetzes in der Erfahrung kann nur 
durch Bewährung ferner einzelnen Folgerungen geschehen; zu der ich 
mich daher jetzt wende. 
Zuvörderst laßt sich als Folgerung daraus ableiten, daß, wenn 
man den Leitungswiderstand irgend eines auch noch so kleinen Theils 
der Kette immer mehr vermehrt, oder mit andern Worten, ihn im 
mer schlechter leitend nimmt, dadurch zuletzt eine Gränze erreicht 
* D. i. bei einer einfachen Kette der elektromotorischen Kraft der Metalle 
oder ihrer Spannung im ungcschlosscncn Zustand, bei der zusammengesetzten Kette 
oder Säule der Summe aller Spannungen der einzelnen Plattenpaare. 
** Es heiße die Kraft des Stroms K; die in der Kette wirksame elektro 
motorische Gcsammtkraft A, der Gcsammtleitungswidcrstand L, so ist nach obigem 
K — ~y~, eine Formel, die verschiedener Entwickelungen fähig ist, die wir im 
achtzehnten Capitel geben werden.
	        
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