Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

186 Zertheilung des Stroms in der Kette. 
Zur Uebung kann man noch folgenden mit einer andern Kette 
angestellten Versuch berechnen. Kraft der Erde — 164 Zeittheile zu 
20 Ose. — Vereinigte Kraft der Erde und der Kette bei Schlie 
ßung durch den bloßen Multiplicatordraht —118,5 Zeittheile; bei 
Hinzubringung von sechs dein Multiplicator gleichen Drahtlängen 
— 123; bei Hinzufügung von noch 22,5 dergleichen Längen (so daß 
also die 29,5fache Länge des Multiplicators jetzt die Kette schließt) 
— 134 Zeittheile. Aus den etwas verschiedenen Werthen, welche 
sich durch successive Berechnung der drei beobachteten Werthe für den 
Antheil des einfachen Multiplicatordrahts am Gesammtwiderstande 
ergeben, hat man das Mittel zu nehmen. 
Siebenzehntes Capitel. 
Von der Zertheilung des Stroms in der Kette. 
Es kann der Fall eintreten, daß eine Kette sich irgendwo in 
mehrere, nachher wieder zusammenlaufende, Zweige spaltet, z. B. 
wenn die Pole einer Säule gleichzeitig durch mehrere parallele Drähte, 
die eine verschiedene Länge und Dicke haben und von verschiedener 
Materie seyn können, verbunden werden. Zn diesem Fall wird sich 
der Stroni zwischen den einzelnen Zweigen theilen, und es fragt sich, 
nach welchem Verhältniß? 
Es gilt in dieser Hinsicht folgendes Gesetz: 
Die Größe des Stroms in den verschiedenen Zwei 
gen der Kette ist respectiv proportional ihrem Lei 
tungsvermögen, so daß z. B. ein Draht, der vermöge 
seiner Kürze, Dicke und Materie doppelt so gut leitet 
als ein anderer, auch die doppelte Q-uantität El. in 
gleicher Zeit durch jeden seiner Q-uerschnitre hindurch 
lassen wird, als ein andrer, der nur halb so gut, wie 
dieser leitet, wenn sie neben einander die Kette 
schließen. 
Ohm hat dieses Resultat theils aus seiner allgemeinen Theorie 
abgeleitet theils durch genaue messende Versuche ckn der thermo 
elektrischen Kette in der Erfahrung nachgewiesen * **, so daß man 
dasselbe als sicher begründet ansehen kann. Auf allgemeine Weise 
kann man sich leicht von der Statthaftigkeit desselben überzeugen, 
indem man zwei Quecksilbergefäße, in welche Drähte von den Plat 
ten oder Polen einer Kette reichen, durch den Multiplicatordraht 
verbindet, und nebenbei auch noch successiv eine Verbindung derselben 
* Galv. Kette. S. 70 ff. 
** Schwsigg. I. XLiX. 1.
	        
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