Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

188 Zettheilung des Stroms in der Kette. 
welchem man von der Mitte aus dem einen oder andern Polardraht 
sich nähert. Die Strömung scheint aber auch durch die ganze übrige 
Flüssigkeit sich zu verbreiten und diese Verbreitung oder Zerstreuung 
scheint um so größer zu seyn, je schlechter die Flüssigkeit leitet. 
(Psaff in Gehlers Wörterb. IV. 963.) 
Folgender Versuch rührt» von Förstemann her. (Kastn. Arch. 
I. 30.) 
In ein Gefäß mit verdünnter Schwefelsäure wurden zwei Mes- 
ssngstreifen, an den Enden des Multiplicatordrahts befestigt, einge 
taucht. Zwischen beide Messingstreifen wurde nun noch, ohne die 
selben zu berühren, ein Kupfer- und ein Zinkstreifen eingetaucht, 
welche außerhalb der Flüssigkeit in metallischer Berührung standen, 
nach folgendem Schema, 
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wovon die beiden äußersten Striche die Messingstreifen, das mittlere 
umgekehrte V die sich berührenden Errcgerplatten vorstellt. Sogleich 
erfolgte eine Ablenkung der Nadel des Multiplicators der Art, daß 
erhellte, es war negative El. vom Kupferstreifen und positive El. 
vom Zinkstreifen in die ihnen respectiv zunächst liegenden Messing 
platten übergegangen, um den Draht zu durchlaufen. Folglich hatte 
sich bei diesen Versuchen keineswegs alle El. in der Flüssigkeit zwi 
schen beiden Schenkeln des erregenden Bogens ausgeglichen, sondern 
ein Theil derselben war durch die abgewandten Flächen derselben aus- 
gestralt, um sich durch den Multiplicatordraht hindurch zu vereini 
gen. Der angezeigte Erfolg fand selbst dann noch Statt, wenn die 
sich berührenden Metalle in der Flüssigkeit einander sehr nahe, die 
Messingstreifen dagegen verhältnißmäßig weit von ihnen entfernt wa 
ren, obwohl mit zunehmender Entfernung die Wirkung immer schwä 
cher wurde. 
Mehrere Abänderungen und Erweiterungen dieses Versuchs hat 
Pohl^ angestellt, wovon nachstehende die vornehmsten sind. 
Man fülle einen etwa 20 Zoll langen, 14 Zoll breiten und 
4 Zoll hohen hölzernen Kasten ab cd, Taf. VIII. Fig. 30, mit ver 
dünnter Schwefelsäure bis zum Rande an, stelle in der Nähe der 
innern Querwand ab ein Paar Erregerplatten z und k aus Zink und 
Kupfer hin, und in möglichst großer Entfernung von ihnen, neben 
der andern Querwand cd in beliebiger Lage ein Paar Kupferplatten 
k' und z'. Letztere verbinde man durch den Draht des Multiplica 
tors. Sind beide Kupferplatten k' und z' völlig gleich beschaffen, 
so wird hiedurch keine Ablenkung der Nadel erfolgen, so lange man 
nicht zugleich noch die Erregerplatten k und z durch einen Draht 
verbindet. Geschieht aber dieses, so wird sofort die Nadel des Mul 
tiplicators, welcher k' und z verbindet, eine Ablenkung der Art 
zeigen, als ob k' Kupfer und z Zink wäre, so daß sonach ein 
* Vcrgl. s. Proceß der galv. Kette. S. 6. — Kasin. Arch. III. 16 ff.
	        
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