Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

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Widerstand metallischer Leiter. 
Neunzehntes Capitel. 
Vom Leitungswiderstande der festen Leiter in der 
Kette insbesondre. 
Wir haben im I6ten und 18ten Capitel die Erörterungen und 
Beweise gegeben, zufolge deren der Widerstand der metallischen Leiter 
in der Kette im geraden Verhältniß ihrer Länge, im umgekehrten 
ihres Querschnitts zunimmt. Wir werden in diesem Capitel hieran 
noch mehrere Bemerkungen knüpfen, zuvor aber die Abhängigkeit 
dieses Widerstandes von der Materie und Temperatur der Leiter 
näher betrachten. 
Zuvörderst von den hiezu angewandten Verfahrungsarten 
Das erste Mittel, was sich zur Vergleichung des eigenthümli 
chen Leitungsvermögens ** der Metalle darbot, gründet sich auf eine, 
schon bei den Entladungen durch die Leydner Batterie gemachte, und 
von Davy bei galvanischen Batterieen noch durch specielle Ver 
suche bestätigte, Beobachtung, zufolge welcher Drähte, durch die sich 
die Kette entladet, sich um so stärker erhitzen, je schlechter ihr Lei 
tungsvermögen ist. Mittelst dieser Bemerkung haben Van Ma- 
rum, Priestley, Children und Harris das Leitungsvermö 
gen der Metalle, theils mittelst des Leydner, theils mittelst des Gal 
vanischen Apparats zu vergleichen gesucht, und auch Davy eine in 
Bezug hierauf stehende Versuchsreihe angestellt. 
Van Marum P verfuhr hiebei so, daß er verglich, wie viel 
Zoll gleichdicken Drahts durch dieselbe Größe der Ladung einer Leyd 
ner Batterie geschmolzen zu werden vermochten. — Priestley -f-f 
hakte gleich dicke und gleich lange Drähte aus je zwei zu verglei 
chenden Metallen zusammen, und, indem er diese Vereinigung dem 
Entladungsschlage einer starken Leydner Batterie aussetzte, verglich 
er, welcher von beiden Drähten die stärkere Hitzewirkung erfuhr, 
indem immer der eine geschmolzen und zerstreut ward, während der 
andre unverletzt zucückblieb, und ganz auf ähnliche Weise verfuhr 
Children chchch mittelst eines starken Galvanischen Apparats. 
Bei diesen Arten, den Versuch anzustellen, läßt sich der Ein 
wand machen, daß, da die Metalle eine verschiedene Hitze zum 
Glühen und Schmelzen ersodern, die Gradationen der Temperatur- * ** 
* Ich führe hiebei die durch die Leydner Flasche gefundenen Resultate mit 
den auf rein galvanischem Wege gefundenen zugleich auf; da die im Allgemeinen 
Statt findende Uebereinstimmung beider diese Zusammenstellung rechtfertigt. 
** Hiebei ist immer die S. 170 gegebene Definition dieses Begriffes fest zu 
halten. 
*** Gilb. LXXI. 250. 
f Sartorphs El. I. 405. 
ff Geschichte S. 487. 
trr Gilb. LII. 356. 
Bivt's Experimental» Physik. UI. 
14
	        
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