210 Widerstand metallischer weiter.
erhöhung und des entsprechenden Leitungßwiderftandcs durch Beob
achtung jener Erscheinungen nicht gehörig verglichen werden können.
Dessenungeachtet findet man, daß die Resultate von Ma rum und
Priestley sehr wohl mit den, durch sichrere Verfahrungsarten ge
fundenen, Datis übereinstimmen, da hingegen die von Children
bedeutend davon abweichen.
Eine zweckmäßigere Art, nach der Statt findenden Tempera
turerhöhung das Leitungsvermögen von Drahten zu vergleichen, ist
unstreitig die von Harris^ angegebne. Derselbe nahm Metall
drahte von gleicher Lange, spannte sie nach einander horizontal in
einem Glasballon von 3 Zoll Durchmesser aus, und verband sie an
ihren Enden mit einer Leydner Batterie. Der mit Luft gefüllte und
luftdicht verschlossene Ballon ruhte mit seinem Halse auf einem klei
nen Behälter, welcher Weingeist enthielt und mit einem Haarröhr
chen in Verbindung stand, dessen längerer Arm senkrecht in die
Höhe gieng. Im Augenblicke, wenn der el. Schlag den im Bal
lon ausgespannten Draht durchlief, theilte dieser Draht seine Wärme
der Luft im Ballon mit und diese eingeschlossene Luft trieb, indem
sie sich ausdehnte, die Flüssigkeit in der Röhre in die Höhe. Durch
die Grade dieser Erhöhung erhielt Harris Zahlenwerthe für das
Leitungsvermögen der Metalle, die sich nebst andern in der beige
fügten Tabelle vereinigt finden
Eine weit direktere und darum vorzuziehende Methode, das
Leitungsvermögen zweier Metalle zu vergleichen, gründet sich jedoch
darauf, daß man successiv gleich dicke Drähte von verschiedenen Me
tallen zur Schließung einer Kette anwendet, und sieht, welche Län
gen diese Drähte respectiv haben müssen, damit die (durch die Ab
lenkung der Magnetnadel oder eine andere Wirkung zu messende)
Kraft des Stroms stets gleich bleibe. Zn der That wird sich das
Leitungsvermögen dann direct wie die Langen dieser Drähte ver
halten, indem z. B. ein doppelt so langer Draht nur dann den
Strom nicht mehr schwachen wird, als ein Draht von der einfachen
Länge (die Dicken als gleich vorausgesetzt), wenn zugleich das Lei
tungsvermögen seiner Materie doppelt so groß, oder was dasselbe
heißt, sein Leitungswiderstand halb so groß ist.
Davy wandte dieses Verfahren zuerst mittelst folgender
Vorrichtung an.
Eine Säule aus einer gewissen Anzahl Plattenpaaren ward
gleichzeitig durch 2 verschiedene Bogen geschlossen, deren einer einen
Wasserzersetzungsapparat enthielt, während der andre aus dem Draht,
* Pogg. A»n. XU. 279.
** Minder vorteilhaft ist unstreitig das Verfahren Davy's, (Gilb.LXXI.
259), die Erhitzung der Drähte nach der Erhitzung von Ocl zu vergleichen, durch
welches die Drähte geleitet waren, die zur Verbindung einer starken galv. Batterie
gebraucht wurden.
*** Gilb. LXXI. 249.