212 Widerstand metallischer Leiter.
Es folgt aus dieser Tabelle, daß die Resultate der Beobachter
zwar in vielem Bezüge hinsichtlich der Reihenfolge und selbst des
Verhältnisses des Leitungsvermögens der Metalle übereinstimmen,
so namentlich, daß Kupfer und Silber zu den beßten, Blei, Eisen
und Zinn zu den schlechtesten metallischen Elektricitatsleitern gehö
ren, daß Platin und Eisen ungefähr gleichen Leitungswerth besitzen
u. s. w., daß aber doch hinsichtlich der nähern Bestimmungen wie
der namhafte Abweichungen derselben von einander Statt finden.
Indeß ergiebt sich ein Erklarungsgrund dieser Abweichungen, ohne
daß man die Genauigkeit der Beobachter in Zweitel zu ziehen braucht,
aus der Tabelle selbst, wenn man berücksichtigt, wie sehr nach
Pouillet's Resultaten kleine Beimischungen fremder Metalle das
Leitungsvermögen modificiren können; und in Betracht nimmt, daß
dre wenigsten Beobachter ganz reine Metalle angewandt haben
möchten. Ja selbst der Zustand der Oberflachen der Metalle scheint
von Einfluß zu seyn; in sofern Ohm bemerkte, daß von zwei
Stücken Silberdraht, die beide durch Reduction aus Chlorsilber
erhalten waren, das eine, für welches die Angabe in der Tabelle
gilt, schlechter, das andre aber besser als Kupfer leitete. In der
That unterschieden sich beide in Nichts, als daß das erste mit einer
Oelhaut, die es beim Ziehen angenommen hatte, überzogen, die
Oberflache des andern aber sorgfältig gereinigt war, und hieraus
würde zugleich erhellen, daß das Silber, in Uebereinstimmung mit
Davy und Pouillet, in der That noch besser leitet, als das
Kupfer.
Weit minder genaue Bestimmungen als über das Leitungsver
mögen der Metalle besitzt man über das Leitungsvermögen ande
rer Körper. Wirklich beschranken sich dieselben meist auf die An
gabe, ob eine feste Substanz, in eine galvanische Kette eingebracht,
die Strömung unterbricht; welche Angaben aber begreiflich nichts
Absolutes haben können, da es hiebei wesentlich auf die Starke
der Kraft, von welcher die Strömung hervorgebracht wird (Zahl
und Beschaffenheit der Plattenpaare), und die Größe des Gesammt-
Widerstandes in den übrigen Theilen der Kette ankommen muß, ob
die Strömung durch die eingebrachte Substanz merklich auf Null
reducirt werden kann, oder nicht. Ueberdics vermißt man bei den
meisten dieser Angaben eine Bestimmung der Dimensionen der Kör
per, welche angewandt wurden. Indeß mögen doch folgende An
gaben hier Platz finden.
Nach Walcker^ verhielten sich bei Unterbrechung der die
Pole, sowohl der einfachen Kette als der Volta'schen Säule,
verbindenden Leitungsdrahte des Multiplicators, sowohl in größer»
Stücken, als in der Dicke einer Linie, als
Vogg. Ann. IV. 443.