Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

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Widerstand metallischer weiter. 
hältnißtheil El. durch den Wasserzersetzungsapparat hindurchgieng, 
um keine Wasserzersetzung mehr zu gestatten, dagegen diese ein 
trat, wenn der Draht sich in der Luft befand, wo die Entladung 
ihn erhitzte. 
Hiebei fand er es einerlei, ob die Hitze des Drahts durch die 
El. selbst, oder ob sie von irgend einer andern Ursach hervorge 
bracht wird. Ein Platindraht z. B., der eine solche Länge und 
Dicke hat, daß er eine gewisse Anzahl von Plattenpaaren entladet, 
ohne dadurch merklich erhitzt zu werden, verliert, wenn ein Theil 
desselben mittelst einer Weingeiststamme rothglühend gemacht wird, 
das Vermögen, merklich die ganze El. dieser Batterie bis zum Ver 
schwinden der Gasentbindung im Seitenapparat durch sich hindurch 
zu lassen. 
Davy giebt folgende sehr interessante Art an, den schwächen 
den Einfluß der Temperaturerhöhung der Leiter auf die Kraft des 
Stroms nachzuweisen. Hat man in einem Volta'schen Kreise einen 
4 bis 5 Zoll langen, so dünnen Platindraht angebracht, daß die El., 
welche durch ihn hindurchgeht, ihn in seiner ganzen Länge rothglü- 
hend macht, und bringt nun irgend einen Theil desselben durch die 
Flamme einer Spirituslampe, welche man darunter hält, zum Weiß- 
glühen, so erkaltet augenblicklich der Ueberrest des Drahtes bis unter 
die Temperatur des sichtbaren Glühens. Und hält man umgekehrt 
an irgend eine Stelle des rothglühenden Drahtes ein Stück Eis oder 
treibt auf sie einen Strom kalter Luft, so werden augenblicklich alle 
andern Theile des Drahtes viel heißer, und kommen vom Nothglühen 
zum Weißglühen. 
Ohm hat diese schwächende Einwirkung der Temperaturerhö 
hung auch für die Leiter in der thermoelektrischen Kette nachge 
wiesen *. 
Zn welchem Verhältnisse das Leitungsvermögen der Metalle mit 
ihrer Temperatur abnehme, ist jetzt noch so gut als unausgemittelt. 
Dagegen erscheint es sehr merkwürdig, daß das Leitungsvermögen der 
Metalle genau das umgekehrte ihrer Fähigkeit, sich durch die Ent 
ladung von selbst zu erhitzen, zu seyn scheint, wie aus der fast voll 
kommenen Zusammenstimmung der, diese Erhitzung^ als Maßstab zu 
Grunde legenden, Harris'schcn Versuchsreihe in vielen Zahlwerthen 
mit den Resultaten, die nach den andern Verfahrungsweisen gefun 
den wurden, erhellt, während die Abweichung der andern Zahlwerthe 
nicht größer ist, als sie auch unter den andern Versuchsreihen selbst 
Statt findet. Ein Versuch von Davy** spricht ebenfalls dafür; 
denn er fand, daß, während ein silberner Schließungsdraht die 
Temperatur des Oels, in dem er sich befand, nur um 4° ver 
mehrte, einer von Platin sie um 22° crhöhete, welche Zahlen sich 
* Schweigg. I. XXVI. 154. 
** Gilb» LXXI. 259.
	        
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