Widerstand metallischer leiser.
215
f
wie 1:54- verhalten, wahrend sich die von Davy bestimmten Lei
tungsvermögen dieser Metalle wie 1: 6 verhalten, was bei solchen
Versuchen keine große Abweichung ist.
Ein interessanter Versuch kann dienen, diese verschiedene Fähig
keit der Metalle, sich unter dem Einfluß der Kette zu erhitzen, nach
zuweisen. Bildet man einen Schließungsbogen einer kräftigen galva
nischen Batterie aus an einander gelötheten abwechselnden Gliedern
Plarindrabt und 4 bis 5mal dickerm Silberdraht, so werden die Glie
der von Silber nicht merklich warm, alle Glieder von Platin aber
kommen heftig und gleichmäßig zum Glühen.
Es ist bemerkenswerth, daß es nach der übereinstimmenden An
gabe aller Beobachter beim Leitungswiderstand der Drahte nicht auf
die Größe ihrer Oberflache, sondern blos auf die Größe ihres Quer
schnitts, gleichviel wie dieser gestaltet seyn möge, ankommt, so daß
zwei metallene gleichartige Leiter stets den nämlichen Leitungswider-
stand äußern werden, wenn sie bei gleicher Länge gleiches Gewicht
besitzen.
Vollkommen beweisend sind in dieser Hinsicht die Versuche
Davy's und Ohm's. Ersterer^' ließ von zwei gleich langen und
gleichviel wiegenden Platindrähten den einen flach walzen, so daß er
eine 6 bis 7nial größere Oberfläche erhielt, und verglich nun das
Leitungsvermögen beider nach der Art, wie sie die Wirkung in einem,
in demselben Kreise befindlichen, Wasserzersetzungsapparate modificir-
ten. In der Luft zeigte sich nun zwar der abgeplattete Draht als
der bessere Leiter, jedoch nur aus dem Grunde, weil sich seine durch
den Galvanismus hervorgebrachte Hitze, welche das Leitungsvermögen
vermindert, schneller abkühlte; als aber beide Drähte von Wasser
umgeben waren, ließ sich keine Verschiedenheit in ihrem Leirungs
vermögen wahrnehmen. Aehnliche Erfolge erhielt Ohm^ in einer
thermoelektrischen Kette.
Dieses Resultat kann dem ersten Anblick nach etwas auffallend
scheinen, da wir wissen, daß die gewöhnliche El. sich immer nur
auf der Oberfläche der Körper verbreitet. Allein wir müssen berück
sichtigen, daß wir es in der Kette nicht, wie bei den Versuchen im
zweiten Theile dieses Werks, mit einer ins Gleichgewicht gekomme
nen El. zu thun haben, für welche allerdings jener Umstand gültig
ist, sondern mit einer in Bewegung befindlichen, und nichts würde
uns berechtigen, auf letztere die Anordnungsverhältnisse anzuwenden,
die für jene gelten, da jene Verhältnisse ja eben erst ein Resultat
des eingetretenen Gleichgewichts sind.
Die Versuche Davy's lehren noch ferner, daß der Leitungs
widerstand, den ein einfacher Draht, und den mehrere parallel sich
berührende Drähte äußern, derselbe ist, wenn letztre Drähte bei glei
Gilö. LXXI. 253.
Lcrgl. S. 194.
SM*"