Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

Widerstand metallischer leiser. 
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wie 1:54- verhalten, wahrend sich die von Davy bestimmten Lei 
tungsvermögen dieser Metalle wie 1: 6 verhalten, was bei solchen 
Versuchen keine große Abweichung ist. 
Ein interessanter Versuch kann dienen, diese verschiedene Fähig 
keit der Metalle, sich unter dem Einfluß der Kette zu erhitzen, nach 
zuweisen. Bildet man einen Schließungsbogen einer kräftigen galva 
nischen Batterie aus an einander gelötheten abwechselnden Gliedern 
Plarindrabt und 4 bis 5mal dickerm Silberdraht, so werden die Glie 
der von Silber nicht merklich warm, alle Glieder von Platin aber 
kommen heftig und gleichmäßig zum Glühen. 
Es ist bemerkenswerth, daß es nach der übereinstimmenden An 
gabe aller Beobachter beim Leitungswiderstand der Drahte nicht auf 
die Größe ihrer Oberflache, sondern blos auf die Größe ihres Quer 
schnitts, gleichviel wie dieser gestaltet seyn möge, ankommt, so daß 
zwei metallene gleichartige Leiter stets den nämlichen Leitungswider- 
stand äußern werden, wenn sie bei gleicher Länge gleiches Gewicht 
besitzen. 
Vollkommen beweisend sind in dieser Hinsicht die Versuche 
Davy's und Ohm's. Ersterer^' ließ von zwei gleich langen und 
gleichviel wiegenden Platindrähten den einen flach walzen, so daß er 
eine 6 bis 7nial größere Oberfläche erhielt, und verglich nun das 
Leitungsvermögen beider nach der Art, wie sie die Wirkung in einem, 
in demselben Kreise befindlichen, Wasserzersetzungsapparate modificir- 
ten. In der Luft zeigte sich nun zwar der abgeplattete Draht als 
der bessere Leiter, jedoch nur aus dem Grunde, weil sich seine durch 
den Galvanismus hervorgebrachte Hitze, welche das Leitungsvermögen 
vermindert, schneller abkühlte; als aber beide Drähte von Wasser 
umgeben waren, ließ sich keine Verschiedenheit in ihrem Leirungs 
vermögen wahrnehmen. Aehnliche Erfolge erhielt Ohm^ in einer 
thermoelektrischen Kette. 
Dieses Resultat kann dem ersten Anblick nach etwas auffallend 
scheinen, da wir wissen, daß die gewöhnliche El. sich immer nur 
auf der Oberfläche der Körper verbreitet. Allein wir müssen berück 
sichtigen, daß wir es in der Kette nicht, wie bei den Versuchen im 
zweiten Theile dieses Werks, mit einer ins Gleichgewicht gekomme 
nen El. zu thun haben, für welche allerdings jener Umstand gültig 
ist, sondern mit einer in Bewegung befindlichen, und nichts würde 
uns berechtigen, auf letztere die Anordnungsverhältnisse anzuwenden, 
die für jene gelten, da jene Verhältnisse ja eben erst ein Resultat 
des eingetretenen Gleichgewichts sind. 
Die Versuche Davy's lehren noch ferner, daß der Leitungs 
widerstand, den ein einfacher Draht, und den mehrere parallel sich 
berührende Drähte äußern, derselbe ist, wenn letztre Drähte bei glei 
Gilö. LXXI. 253. 
Lcrgl. S. 194. 
SM*"
	        
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