Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

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Widerstand metallischer Leiter. 
gegeben haben, wenigstens insofern die Windungen als in merklich 
gleicher Entfernung von der Nadel befindlich angenommen werden 
können, was wir hier vorläufig immer voraussetzen wollen. Von 
diesem Gesichtspunct aus betrachtet kann daher ein Multiplicator mit 
möglichst vielen Windungen nur vortheilhaft seyn. Allein zu einer 
großen Anzahl Windungen wird auch ein langer Draht erfodert, 
während zu wenigen Windungen ein kurzer hinreicht, und es fragt 
sich, ob der vermehrte Leitungswiderstand, den diese größere Draht 
länge in die Kette bringt, nicht unter gewissen Umständen den Vortheil 
der vielen Windungen compensiren könne. Zn der That ist dies der Fall. 
Um dies zu zeigen, wollen wir uns eine einfache Kette von so 
großer erregender Oberfläche und mit so guter Leitungsfiüssigkeit den 
ken, daß der Widerstand der Flüssigkeit und des Uebergangs im Ge- 
sammtwiderstande gar nicht in Betracht kommt, sondern gegen den 
Widerstand des Multiplicators merklich verschwindet, dieser mitbin 
allein neben der elektromotorischen Kraft die Kraft der Kette bestimmt. 
Da wir nun wissen, daß die Kraft der Kette im geraden Ver 
hältniß des Gesammtwiderstandes steht, der in ihr vorhanden ist, 
so wird sie im jetzigen Fall im geraden Verhältniß der Verlänge 
rung des Multiplicatordrahts abnehmen, der hier den Gesammt- 
widerstand merklich allein repräsentirt. Verlängert man also in die 
sem Fall den Multiplicatordraht, um ihn immer mehr Windungen 
um die Nadel machen zu lassen, so wird man durch vermehrte Win 
dungszahl nichts anderes erlangen, als die Schwächung des Stroms 
durch den zugleich vermehrten Leitungswiderstand gerade zu compen 
siren, so daß mithin eine noch so sehr vermehrte Anzahl Windungen 
die Wirkung weder vergrößern noch schwächen wird. Die Wir 
kung wird in diesem Fall ganz dieselbe seyn, wie sie eine ein- 
zigeWindung des Multiplicators von derselben Dicke, 
als der Draht besitzt, hervorgebracht haben würde, 
so daß man durch Vertauschung des Multiplicators mit einem ein 
mal umschlungenen aber dickern Draht eine stärkere Wirkung er 
langen wird, als mittelst des Multiplicators selbst^. 
Natürlich wird gerade das umgekehrte Verhältniß eintreten müssen, 
wenn der Widerstand des Multiplicatordrahts gegen den übrigen Lei 
tungswiderstand der Kette verschwindet, also bei kleinen Platten und 
schlechter Leitungsfiüssigkeit, insbesondere wenn mehrere dergleichen 
Platten zur Säule vereinigt sind. Zn der That kann in diesem Fall 
eine Verlängerung des Multiplicatordrahts bis zu gewissen Gränzen 
gar keinen merklichen Einfluß auf die Wirkung haben, wie wir denn 
oben ein Beispiel sahen, wo die Kraft merklich dieselbe blieb, ob 
eine einfache oder 29^fache Drahtlänge die Kette schloß. Zn diesem 
* Begreiflich würde dies im höchsten Grade bei thermoelektrischen Ketten ein 
treten , wo weder ein Widerstand der Flüssigkeit noch des Uebergangs vorhanden 
iss. Daher die im 14ten Capitel gegebenen Regeln.
	        
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