Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

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Von der erregenden Oberfläche. 
Nun erhellt sehr leicht, daß, wenn der Widerstand des Ueber- 
gangs auf dem Kupfer bei gleicher Oberflache z. B. 50mal mehr 
als auf dem Zinn oder Zink betragt, eine Verdoppelung oder Halbi- 
rung dieses Widerstandes durch Veränderung der Größe des Kupfers 
von viel größerem Einfluß auf den Gesammtwidcrstand, von dem 
die Kraft der Kette abhangt, seyn muß, als wenn man diese Ver 
doppelung oder Halbirung mit dem Widerstände auf dem Zink oder 
Zinn vornimmt, der gegen den des Kupfers merklich verschwinden 
kann. Eben so erhellt, wenn die Entwickelung des Uebergangswider- 
standes eine von der Strömung selbst abhängige Erscheinung ist, wie 
wir allen Grund haben zu glauben, warum die Wirkungsabnahme 
bei kleinem Kupfer und großem Zink oder Zinn größer seyn muß, 
als im umgekehrten Fall, ungeachtet anfänglicher Gleichheit deS 
Stroms in beiden Fällen; denn da nach den Erörterungen des 16ten 
Capitels der Strom sich in einem kleinen Querschnitt mehr concen- 
triren muß, als in einem großen, so wird auch die kleine Kupfer 
fläche einen Strom von relativ stärkerer Intensität durch sich hin 
durchlassen, als die größere und mithin einen um,so stärker» Ein 
fluß erfahren müssen. 
Ich kann nicht unterlassen, hiebei noch eines andern, Anfangs 
sehr unerwarteten, Umstandes zu erwähnen, welcher wahrscheinlich mit 
dem vorigen im genauen Zusammenhange steht. Ich habe im 16ten 
Capitel angegeben, daß Zwischcnplatten, wenn sie auf dem Wege 
des Stroms in der Flüssigkeit angebracht werden, eine Schwächung 
desselben bewirken. Nach allen Beobachtern ist diese Schwächung 
stärker bei Kupferplatten als bei Zinkplatten, wo sie gemeinhin für 
nicht sehr in Betracht kommend ausgegeben wird. Ich habe mich 
jedoch durch Versuche überzeugt, bei welchen dem Strom einer ein 
fachen Zinkkupferkette in Wasser 1 bis 3 Zwischenplatten zu durch 
laufen gegeben wurden, daß die gleich zu Anfang beobachtete, mit 
der Zahl der Zwischenplatten zunehmende, Schwächung der Wir 
kung völlig gleich für kupferne, als zinkene Zwischenplatten aus- 
siel, unb daß der Unterschied beider ebenfalls erst in spätere Perio 
den siel, weil die Kupferplatten im Laufe des Geschlossenseyns Aen 
derungen erleiden, die wahrscheinlich gleichzeitig den vermehrten Wi 
derstand des Ueberganges und die sogenannte Ladung, von der im 
23sten Capitel die Rede seyn wird, bedingen, während die Zinkplatten 
eine solche Veränderung in kaum merklichem Grade erfahren. Ich 
habe jedoch bis jetzt noch nicht Zeit gefunden, diese Versuche auf 
andere Flüssigkeiten als Wasser auszudehnen, hoffe aber in meinen 
galvanischen Maßbestimmungen hievon ausführlicher sprechen zu kön 
nen, wo ich zugleich das von mir zu diesen Versuchen gebrauchte 
Verfahren, welches sehr viel Bequemlichkeit darbietet, angeben werde. 
Endlich ist es noch von Wichtigkeit, hinsichtlich der erregenden 
Oberfläche einen Umstand zu besprechen, welcher die Anordnungs 
weise derselben betrifft, ein Umstand, bei welchem sich wiederum
	        
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