Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

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Von der erregenden Oberfläche. 
meinen Versuchen zufolge ein ausnehmender Unterschied hinsichtlich 
der ersten und hinsichtlich der spätern Wirkungspcriodon der Kette 
zeigt. 
Setzt man in Brunnenwasser — auf welches ich meine Ver 
suche hierüber bis jetzt beschränkt habe *—- einer Zinkfläche eine gleiche 
Kupferfläche blos von Einer Seite gegenüber und beobachtet die 
zu Anfange Statt habende Wirkung, so wird man finden, daß 
diese Wirkung ausnehmend wenig stärker ausfällt, wenn man jetzt 
den Versuch mit Verdoppelung oder überhaupt Vervielfachung blos 
der Einen Fläche wiederholt; man muß die andere Fläche zugleich 
mit vergrößern, wenn die Wirkung in beträchtlichem Grade wachsen 
soll, und dieses gilt sowohl für einen sehr nahen als einen sehr wei 
ten Abstand der Metalle; läßt man dagegen in einer spätern Periode 
aus einer solchen Kette z. B. mit der 6fachen Oberfläche Kupfer, 
die einer einfachen Oberfläche Zink gegenüber steht, die Hälfte Kupfer 
weg, so kann jetzt die Wirkung ausnehmend stark finken. 
Unstreitig hängt dieser Umstand zum Theil zusammen mit 
den früher gegebenen Erörterungen, zufolge deren die Wirkungs 
verstärkung durch die erregende Oberfläche überhaupt in den spätem 
Wirkungsperioden verhältnißmäßig stärker als in den frühern ist. 
Allein auch die eigenthümliche Anordnungsart der Metalle kommt 
hiebei in Betracht. Denn schon in der ersten Wirkungspe 
riode läßt sich eine sehr große Wirkungsverstärkung hervorbringen 
Lurch bloße Vergrößerung der einen, sey es nun der positiven oder 
negativen, Fläche*, wenn man nämlich einer Fläche von beiden 
Seiten zwei heterogene Flächen gegenüber setzt, wie in Fig-. 39 
und Fig’. 40. Ich habe mich durch Versuche unter abgeänderten 
Umständen, sowohl in einem weiten Troge als in einem Troge, in 
Lessen Seitenfugen die Platten hineingesetzt wurden, überzeugt, daß 
bei dieser Anordnung die Wirkung gleich vom Anfange der Schlie 
ßung an genau so groß ist, als wenn man bei übrigens denselben 
Umständen zwei Platten positives Metall zweien Platten negati 
ven Metalls (zu Einer Oberfläche verbunden) entgegensetzte, so 
daß man sonach durch diese Anordnung gerade die Hälfte Zink er 
sparen kann**. 
Der Unterschied in den beiden angeführten Anordnungsarten, 
für den ich in meinen galvanischen Maßbestimmungen die näheren 
Belege mittheilen werde, beruht unstreitig auf der Art, wie sich der 
Strom durch die Flüssigkeit zu verbreiten vermag, und wenn er in 
den spätern Wirkungsperioden merklich verschwindet, so kann dieö 
davon abhängig gemacht werden, daß in diesen Perioden der Leitungs 
* Vorausgesetzt, daß bei der positiven die erste Wirkungsabnahme nicht zu 
schnell erfolge. 
** Denn die doppelte Fläche Zink gegen die einfache Fläche Kupfer anzu 
wenden, würde zwar in der ersten Periode denselben Effect geben, aber für alle 
spätern unmiß seyn, wie aus dem Vorhergehenden erhellt»
	        
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