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Wirkungsgesetze der Säule.
sogar bei mehrcrn Plattenpaaren eine schwächere Wirkung als bei
wenigem wahrgenommen haben.
Ich habe, da diese Angaben von geachteten Physikern herrüh
ren, auf diesen Punct mein besonderes Augenmerk gerichtet, und
kann mit Bestimmtheit versichern, das; eine solche schwächere Wir
kung bei Vermehrung der Zahl der Plattenpaare über das Maximum
hinaus nie verspürt wird, wofern man nur die im 16ten Capitel
berührten Vorsichtsmaßregeln berücksichtigt, deren Erfoderniß freilich
früher nicht in dem Maße bekannt war. Man darf nämlich nicht
so verfahren, daß man erst die Wirkung Eines Plattenpaars inißt,
dann ein zweites hinzufügt, und nun die Wirkung dieses Doppel
paars mißt u. s. f., weil bei der zweiten Messung schon eine Wir
kungsabnahme des ersten Statt gefunden hat, die immer größer wer
den muß, je länger man den Versuch fortsetzt. Der Versuch ist
vielmehr so anzustellen, daß man von einer Säule, die auf einen
gleichförmigen Zustand der Wirksamkeit gekommen ist, successiv immer
mehrere Plattenpaare aus der Kette, ohne sie dabei zu öffnen, weg
läßt^, und nach jeder Weglassung die Kraft mißt, oder daß man,
wenn man das Resultat für die ersten Perioden der Wirksamkeit
verlangt, erst Ein Plattenpaar prüft, dann nach zuvoriger Rei
nigung des ersten, dieses mit einem zweiten combinirt und so fort
fahrt, doch nie, ohne die Platten der vorhergehenden Versuche immer
von Neuem gereinigt, oder wenigstens die Kette derselben längere
Zeit ungeschlossen gelassen zu haben, wenn man sich durch vorläu
fige Versuche überzeugt hat, daß hiedurch eine merkliche Wiederher
stellung der ersten Wirkung erlangt wird.
Unter Anwendung dieser Vorsichtsmaßregeln habe ich für die
ersten wie für die spätesten Wirkungsperioden der Kette sowohl mittelst
einer Multiplieatordrehwage als mittelst der Methode der Oscillatio
nen gefunden, daß, bei welcher Anzahl von Plattenpaaren auch ein
Maximum der Wirkung erreicht sey, eine Vermehrung der Elemente
über diese Gränze hinaus die Wirkung ganz ungeändert läßt, wie
weit man auch die Plattenpaare dann noch vermehren mag, vor
ausgesetzt nämlich, daß diese Plattenpaare ganz von derselben Be
schaffenheit als die ersten seyen.
So fand ich bei einem auf einem gleichförmigen Zustande be
findlichen, in einem Trogapparate befindlichen, Säulenapparate von
11 Paaren die Kraft mittelst der Mulriplicatordrehmage von 11 bis
zu 2 Plattenpaaren herab unverändert = T. \ Als in dieselbe Kette,
nachdem sie wieder ihren vorigen Wirkungszustand angenommen hatte,
eine gewisse Drahtlänge als Zwischenleiter eingeschoben wurde, war
* Noch überdies darf man hiezu nicht eine einzige über einander gcthüriittc
Säule anwenden, sondern eine, die aus mehrcrn partiellen gleich angeordnete»
Säulen zusammengesetzt ist, oder eine in einem Trogapparat angeordnete; denn
bei der ersten erleiden die unter» Platten einen stärker» Drilck als die obern, wel
ches die Vergleichbarkeit der einzelnen Plattcnpaare hindert.