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Geschichte des Galvanismus.
desselben. Bringt man die eine Seite von einem solchen Röllchen
auf die Zunge, so daß diese alle einzelnen Stücke davon berührt, so
ist der Reiz sehr stark und unangenehm." Wie man sieht, fehlten
zur eigentlichen Säule noch die feuchten Zwischenleiter, die aber ge
rade das Wesentliche dabei sind.
Volta hat zwar nirgends genau angegeben, auf welche Weise
er zur Entdeckung der Säule gelangt ist; indeß lag cs im Gange
seiner Untersuchungen, daß er früher oder später wohl zu ihr gelan
gen mußte. Er kannte jedoch Anfangs noch nicht alle Wirkungen,
welche dieses bewundernswerthe Instrument auszeichnen. In seiner
ersten Abhandlung ertheilte er vorzüglich eine genaue Anweisung zur
Construction seiner Säule, beschrieb auch eine Abänderung seines
Apparats, den sogenannten Tassenapparat, erörterte sehr ausführlich
die Erschütterungen und anderweiten Sinnesempfindungen, die durch
die Wirkungen desselben auf den menschlichen Körper hervorgebracht
werden, und erklärte alle diese Erscheinungen auf dieselbe Weise aus
dem verstärkten el. Strome von einem Ende (Pole) der Säule zum
andern durch den Körper hindurch, wenn er sich in dem Schlie
ßungskreis befindet, wie schon früher die Erscheinungen der einfachen
Kette. Die Anhäufung und Verstärkung der El. durch diesen neuen
Apparat bewies er noch überdies durch den Condensator, mit dessen
Hülfe er die Elektricität seines Apparats in deutlichen Funken dar
stellte. Er ertheilte ihm daher auch den Raum eines elektromo
torischen Apparats und verglich ihn mit den elektrischen Organen
des Zitterrochens, bei denen er eine ähnliche Construction und Wirk
samkeit annahm. Von eigentlichen Funken unmittelbar aus der
Säule, von Anziehungs-und Abstoßungserscheinungen an den Polen
und von chemischen Wirkungen der Säule ist aber in dieser Abhand
lung nicht die Rede.
Die letzter«, d. i. die chemischen, Wirkungen wurden sogleich
von den englischen Physikern, die zuerst Volta's Versuche wie
derholten, beobachtet, insbesondere die so merkwürdige Wasserzer
setzung zuerst von Carlisle und zwar zufällig, als ein Tropfen
Wasser auf die obere Platte gebracht worden, um der Berührung
gewisser zu seyn, und die Schließung durch den negativen Draht in
diesem Tropfen geschah, wo sich dann um denselben ein Gas ent
wickelte, das sich durch den Geruch als Wasserstoffgas zu erkennen
gab, und weitere Versuche veranlaßte. Auch bemerkten die Engli
schen Physiker, namentlich Nicholson und Carlisle, zuerst den
Funken der Volta'schen Säule.
Im Jahr 1801 reiste Volta nach Paris, um dem französischen
Nationalinstitute einen vollständigen Bericht über seine Entdeckungen
mitzutheilen. Der damalige erste Consul Buonaparte, selbst Mit
glied jenes gelehrten Körpers, schenkte dieser Erfindung seine vorzüg
liche Aufmerksamkeit, ließ eine Medaille zum Andenken derselben prä
gen, stiftete zu deren weiterer Beförderung zwei Preise, einen größer«