Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

278 Lüdungsphänomene. 
platten im Verhältniß zur Anzahl Platten in der ursprünglichen 
Kette ist. 
Zur Bewährung dieses Umstandes kann derselbe Versuch ange 
führt werden, den wir schon S. 18b in einem andern Bezüge ange 
führt haben. Allerdings combinirt sich hiebei der eigenthümliche, von 
der erlangten Ladung unabhängige, schwächende Einfluß, welchen 
Zwischenplatten, in die Kette gebracht, äußern, mit dem schwächen 
den Momente, was die Ladung dieser Zwischenplatten in die Kette 
bringt. Durch den Hinzutritt folgender zwei Umstände aber wird 
direct bewiesen, daß der erste Einfluß die Schwächung in den spä 
tern Wirkungsperioden der Kette nicht allein bedingen könne. 
1) Finden wir, daß zu Anfange der Wirksamkeit die Schwä 
chung einer Zinkkupferkette durch homogene Zwischenplatten in ganz 
gleichem Grade erfolgt, mögen diese von Kupfer oder Zink seyn; 
dagegen hat die allgemeine Erfahrung gelehrt, daß in den spätern 
Wirkungsperioden der Kette die Schwächung durch Zink kaum merk 
lich, aber um so stärker ist, je weiter das Metall der Zwischenplat 
ten nach dem negativen Ende der galvanischen Spannungsreihe zu 
liegt, je fähiger es mithin zur Annahme einer Ladung ist. 
2) Nimmt die Wirksamkeit zu, wenn man die Pole der secun- 
dären Säule, nachdem sie eine Zeitlang im Kreise der ursprüngli 
chen Säule gewesen ist, in verwechselte Verbindung mit den Polen 
derselben bringt, welches den Erfolg hat, daß der Strom der secun- 
dären Säule und der ursprünglichen Säule dann nach derselben Rich 
tung laufen« 
In welchem Verhältniß aber beide Momente in jedem beson 
dern Falle zur Schwächung der Kette zusammenwirken, ist noch 
ganz unerörtert« Verschiedene Hypothesen, die man zur Erklärung 
dieser Schwächung aufgestellt hat, glaube ich übergehen zu können, 
da sie bis jetzt keine Aufklärung über diesen Gegenstand versprechen. 
Schließlich will ich noch eine Erfahrung anführen, welche, dem 
ersten Anblick nach sehr anomal erscheinend, doch durch die vorigen 
Erörterungen sehr erklärlich wird. 
Eine mit gesättigter Kochsalzlösung geschichtete Säule von 30 
Plattenpaaren wurde mittelst einer, mit Kochsalzlösung gefüllten, 
Röhre geschlossen, die von beiden Seiten durch Silberplatten begränzt 
war *. Zugleich befand sich ein Multiplicator zu Messung der Kraft 
in der Kette. Nachdem die Kraft der Säule durch lange Schlie 
ßung auf einen gleichförmigen Zustand gekommen war, wurde die 
Röhre aus der Kette genommen, so daß die Säule blos durch den 
Multiplicator geschlossen blieb; und nach 10 Minuten wieder hinzu 
gebracht, alles ohne Oeffnung der Kette. Die Kraft der Kette war 
unmittelbar vor Wegnahme der Röhre —1,13 gewesen; 
nach Wiederhinzubringung derselben Röhre, an der 
* Ls »var dic S. 1<>8. Sliun. beschriebene fprigcnnrtigc Röhre.
	        
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