Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

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Vom Wogen der Kraft in der Kette. 
Was die Umstände der Wiederherstellung der Kraft der Kette 
durch Oeffnung derselben anlangt, so will ich hier zuvörderst einige 
Versuchsreihen anführen, welche mit wiederholter Wiederöffnung der 
Kette in wachsenden Zeitperioden angestellt wurden, nachdem die 
Kette aus einen für längere Zeit constant anzusehenden Zustand ge 
kommen war. Nach jeder neuen Schließung ließ ich dann die Kraft 
wieder so weit sinken, daß der vorherige constante Zustand wieder 
eintrat, damit jede Oeffnung von demselben vergleichbaren Zustande 
der Kette ausgienge *. 
I. 
Einfache Zink - Kupferkette in einem anschließenden Troge mit 
Brunnenwasser. Erregende Oberfläche einer Platte — 2,7 Quadrat- 
zoll. —■ Abstand der Platten 4,2 Lin. •—- Temp. zu Anfange der 
Schließung 10°4 II.; bei Oeffnung 9° 11. — Erdkraft vor der 
Schließung =174,51 zu 16 Ose.; bei der ersten Oeffnung = 165t 
zu 16 Osc.. Bei der ersten Schließung der Kette war die Zahl t 
zu den ersten 4 Oscillationen 20, 20, 24, 25, 26, der weitere Gang 
dieser Wirkungsabnahme ist in der letzten Qucrspalte der folgenden Ta 
belle angegeben. Nach 48 ständiger Schließung bei 1511 zu 16 Osc. 
oder 37 ; zu 4 Osc. wird die Kette geöffnet. Die Zahlen in der Tabelle 
entsprechen der Zahl! für die successiven 4 Oscillationen von jeder 
neuen Schließung an; die eingeklammerten Zahlen aber der Zahl 
von t, während welcher die Schwingungen nicht gezählt werden 
konnten, weil während dieser Zeit eine neue Ablenkung der Nadel 
veranstaltet wurde. 
* Durch besondere Versuche überzeugte ich mich, daß der nach öfterem Oeff- 
»eil und Schließen wiederhergestellte Zustand wirklich vergleichbare Resultate mit 
dem ersten Zustand gebe, indem der Gang der Wirkungsabnahme sich inerklich 
gleich blieb, mochte ich nun die Kette das erstemal eine gewisse Zeit hindurch 
geöffnet und dann wieder geschlossen haben, oder mochte ich die Oeffnung für die 
selbe Zeit vornehmen, nachdem schon verschiedene Oeffnungcn und Schließungen 
vorausgegangen waren. Nur mußte immer die ursprüngliche constante Kraft der Kette 
wieder hergestellt seyn. Die Zeit, nach welcher der constante Zustand der Kette wie- 
der eintritt, dauert stets um so langer, je länger die vorherige Oeffnung gedauert 
hatte; allein cs halt schwer, sie völlig genau zu bestimmen, denn da die Wir 
kungsabnahme immer langsamer wird, so diffcrirt die Wirkung zuletzt von der 
constante» nur noch um kleine Bruchthcile, deren Verschwinden sich nicht mit 
völliger Präcision angeben läßt. In der folgenden Tabelle ist deshalb diese Zeit, 
wiewohl ich sie angenähert für viele Beobachtungen bestimmt habe, nicht mit an 
gegeben. Rathsam ist es immer, bei dergleichen Versuchen die Schließung auch 
nach merklich wieder erreichtem constantcu Zustande noch eine Zeit dauern zu las 
sen, bevor man die neue Oeffnung vornimmt, um des ersten constanten Zustandes 
sicher zu seyn. — Bei Ketten, die noch nicht so lange geschlossen waren, als die 
hier angewandte, jedoch schon einen, längere Zeit für constant anzusehenden, Zu 
stand zeigten, habe ich öfters die Bemerkung gemacht, daß nach Statt gefundener 
Oeffnung und Wikdcrschließuug die Kraft bald unter die vorher Statt gefun 
dene sank.
	        
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