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Vom Wogen der Kraft in der Kette.
4) In dem ersten Augenblicke nach Oeffnung der Kette ist der
Zuwachs an Spannung, mittelst dessen sich die erste Spannung wie
derherzustellen strebt, beträchtlicher als in der spätern; und die Zeit,
bevor diese ursprüngliche Spannung wieder vollständig erreicht ist,
um so größer, je längere Zeit die Kette geschlossen blieb.
5) Wenn die Zeit, während welcher der Kreis der Säule ge
schlossen war, kurz ist, so ist die Zeit der Oeffnung, welche zur
Wiederherstellung der ursprünglichen Kraft erfodert wird, verhältniß-
mäßig viel länger; aber das Verhältniß zwischen der ersten und
zweiten Zeit nimmt ab in dem Maße, als die erste zunimmt, bis
beide gleich werden, worauf alsdann die Zeit, welche zur Wieder
herstellung der Kraft crfoderlich ist, kürzer wird, als während wel
cher die Kette geschlossen war.
6) Je mehr Platten die Säule enthält, um so größer ist die
Zeit, welche erfodert wird, dainit sie den, in einer gewissen Zeit
verlornen, Grad der Spannung wieder erlange.
7) Je besser leitend die Flüssigkeit einer Säule ist, um so
weniger wird Zeit zur ersten Wiederherstellung der Wirkung erfodert.
Eine ungeschlossene Säule verliert zwar auch allmälig an Span
nung, aber die bloße Berührung der Platten mit der Flüssigkeit
hat wenig oder keinen Einfluß hierauf, wohl aber die nie vollstän
dige Isolation der Pole.
8) Der Verlust an Spannung in einer gegebenen Zeit ist grö
ßer bei neuen, als bei oxydirten Platten. — Der größte Verlust
an Spannung, den ein Apparat aus neuen Platten erfährt, ist ge
ringer als bei einem Apparat mit oxydirten Platten. — Der Ap
parat mit neuen Platten gelangt schneller als der mit oxydirten
Platten zu der Gränze, über welche hinaus die Spannung nicht
weiter geschwächt wird.
9) Der Spannungsverlust ist bei Säulen aus Gold und Zink
schneller als bei solchen aus Zink und Kupfer, und gelangt in sehr
kurzer Zeit zu seiner Gränze; umgekehrt stellt sich die Spannung
auch schneller wieder her. Eine Säule aus Blei und Zinn dage
gen verliert langsamer ihre Spannung als eine solche aus Kupfer
und Zink.
Es verdient Bemerkung, daß selbst Zambonische Säulen die
Abnahme der Spannung durch Schließung und Wiederherstellung
derselben durch Oeffnung erfahren. Auch dieser, schon früher von
mchrern * bemerkte Umstand ist von Marianini besondern Ver
suchen unterworfen worden, wovon wir hier einige specielle Resul
tate anführen wollen.
Die Pole einer Zambonischen Säule aus 1500 Paaren (Sil
berpapier, auf dessen Rückseite Kohlenpulver applicirt worden), die
am Elektrometer 14° zeigten, wurden mittelst eines Bleistreifens in
* Z- B. Jäger in Gilb. LV. 394.