chemischer Verbindungen durch Elektricität. 337
tauglich; dagegen das dünnste Glimmerblättchen oder die dünnste
Luftschicht, in die metallische Communication eingeschobcn, die schü
tzende Wirkung gänzlich aufhob * ** .
Van Beek hat bei dem Versuch mit zwei Gefäßen die eigen
thümliche Beobachtung gemacht, daß, als ec nach 47 Tagen den
Platindraht, welcher das Eisen und Kupfer beider mit Meerwasser
gefüllten Gefäße verband, durchschnitt, in der Erwartung, daß sich
das Kupfer nun bald oxydiren würde, wie es, bei bloßer Eintau
chung in Meerwasser, gewöhnlich vom ersten Tage an geschieht, es
vielmehr seinen Glanz und das Wasser seine vollkommene Durchsich
tigkeit beibehielt ungeachtet ein frischer Kupferftreifen in dasselbe
Wasser gebracht, schon am ersten Tage oxydirt wurde. — Auch soll
nach Van Beek das angewandte Kupfer schnell angegriffen worden
seyn, wenn man es in ein anderes Gefäß mit Meerwasser brachte.
Vielleicht erklärt sich der Erfolg dieser Versuche dadurch, daß
nach aufgehobener Schließung der Kette der Angriff der Flüssigkeit
zuerst dahin gehen mußte, die chemische Aenderung, welche wahr
scheinlich den Ladungszustand des Kupfers bedingt, aufzuheben, ehe
das Kupfer selbst angegriffen werden konnte, wie denn in der
Tbat Vau Beek fand, daß die Schließung der Metalle eine gewisse
Zeit dauern muß, wenn das Kupfer die Eigenschaft erlangen soll,
nach Aufhebung derselben beschützt zu bleiben. Wenn aber das
Kupfer beim Ueberführen in ein anderes Gefäß Meerwasser schnell
angegriffen wurde, so möchte dabei zu berücksichtigen seyn, daß es
hiebei nothwendig der Luft ausgesetzt werden mußte, welche beim
Kupfer den Ladungszustand sehr schnell aufzuheben vermag.
Sehr beinerkenswerth, und unstreitig im Zusammenhange mit
den S. 25t ff. erörterten Thatsachen ist der Umstand, daß schon
eine sehr kleine Menge positiven Metalls hinreicht, eine große Fläche
negativen Metalls zu schützen. Davy setzte Kupferplatten, armirt
mit ï'tj bis -nrir- ihrer Fläche an Zink, Schmiede- und Gußeisen
mehrere Wochen lang dem Fluthstrome im Hafen von Portsmouth
* Nach Davy ist jedoch keine absolut metallische Commiim'cation zwischen
den Metalle» nöthig, indem ganz feines, mit Sccwasser angefeuchtetes, Lösch- oder
Postpapicr zwischen die Metalle eingebracht, die schützende Wirkung nicht aufhebt.
Er machte einen Versuch mit verschiedenen Lagen dieses Papiers, indem Kupfcr-
stiicfc mit 1, 2, 3, 4, 5 und 6 Blättern bedeckt, und auf diese wiederum Stücke
von Zink gelegt und durch Fäden genau darauf befestigt wurden. Ein jedes so
armirtcs Kupferstück wurde in einem Gefäße dem Seewasser ausgesetzt, so daß alle
Blätter feucht wurden. Man fand, daß in dem Falle, wo ein einzelnes Blatt
Papier zwischen dein Zink und Kupfer war, keine Eorrosion Statt hatte; bei
zweien war eine sehr leichte Einwirkung wahrzunehmen; bei dreien war das Zer
fressen deutlich und so wuchs cs, bis bei den 6 Blättern die beschützende Kraft
des Zinks verloren zu seyn schien. Auch wenn ein mit einem Loch versehenes
Glimmcrblättchcn zwischcneiugebracht wurde, ward das Zerfressen des Knpfcrs
zwar nicht abgewendet, jedoch merklich vermindert.
** Noch 20 Tage nach der Durchschnciduug.
Bivt's Experimental »Physik. III.
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