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Chemische Wirkungen der Kette.
Auch wenn die Satzauflösung von beiden Seiten nur durch
destillirtes Wasser mit den Polen der Säule communicirte, erfolgte
ein Ueberführen der Bestandtheile in der angegebenen Art, wie fol
gender Versuch lehrt.
Davy füllte zwei Glasröhren mit gereinigtem Wasser, verband
beide durch Amianth mit einem dritten Gefäße, worin sich eine Auf
lösung von salzs. Kali befand, und stellte beide so, daß die Ober
fläche des Waffers in den Röhren höher war, als die Oberflache
dieser Auflösung. Zeder der beiden Platinpolardrahte war auf diese
Art wenigstens Zoll von der Salzauflösung entfernt, die sich in dem
dritten Gefäße befand; dennoch erschien sehr bald in der positiven
Röhre die Saure, in der negativen das Alkali und nach 16 Stunden
hatten sich ziemlich starke Auflösungen von Kali und Salzs. in den
Röhren gebildet.
Welchen Einfluß die größere Strecke von Flüssigkeit auf die
Schnelligkeit des Hinüberführens hat, zeigt folgender Versuch von
Davy.
Bei einem Apparat von 100 Plattenpaaren, wo schwefelst Kali
im negativen und dest. Wasser im positiven Gefäße war, und die
beiden Enden der Polardrähte das eine Mal nur 1 Zoll, das zweite
Mal dagegen (indem beide Röhren mit einem Zwischengefäß voll
gereinigten Wassers verbunden wurden) 8 Zoll von einander entfernt
waren, zeigte sich Schwefelsäure im Wasser des positiven Gefäßes
im ersten Falle in weniger als 5 Minuten, in dem zweiten erst nach
14 Stunden.
Den Beweis, daß die Bestandtheile wirklich ganz frei von den
Bestandtheilen entgegengesetzt elektrischer Beschaffenheit übergeführt
werden, giebt folgender Versuch Davy's. Er that schwefelst Mag
nesia in die positive, dest. Wasser in die negative Röhre und trug
dabei Sorge, daß die Oberfläche des dest. Wassers nie niedriger als
die der Salzauflösung stand. Als nun der verbindende Amianth fort
genommen und die Flüssigkeit in der negativen Röhre mit Salzsäure
gesättigt worden, gab sie keine Spur von Trübung in salzs. Baryt-
auflösung.
Daß die Bestandtheile der zersetzten Flüssigkeit nur in dem
Maße, als sie an den Pol gelangen, zu welchem sie übergeführt
werden sollen, auf reagirende Papiere zu wirken anfangen, geht
aus folgendem Versuche Davy's hervor.
Zwei Röhren, von denen die eine dest. Wasser, die andere eine
Auflösung von schwefelst Kali enthielt, wurden durch Amianth mit
einem kleinen Maß voll dest. Waffers, das mit Lackmus gefärbt
war, verbunden, und in die Salzauflösung der negative, in das
gefärbte Wasser der positive Polardraht eingetaucht. Auch über und
unter die Amianthstücken, gerade in dem Kreislauf, wurde Lackmus
papier angebracht. Die Röthung zeigte sich sogleich unmittelbar an
der positiven Oberfläche und verbreitete sich langsam von dieser Serte