Chemische Wirkungen der Zwischenplatten. c»8i
len, wo der Strom in diese Zwischenbogen ein- und austritt, im
Allgemeinen also an ihren den Polen gegenüberliegenden Enden, che
mische Wirkungen vor sich gehen, die wir zuvörderst ihrem That
sächlichen nach betrachten wollen.
Das allgemeine Erfahrungsresultat in diesem Bezug, was uns
der Erörterung der einzelnen Falle überheben wird, ist, daß cn dem
jenigen Ende des Zwischenmetalls welches dem positiven Pol zu
gekehrt ist, gerade solche chemische Wirkungen vor sich gehen, als
wenn es selbst einen negativen Pol darstellte, dagegen umgekehrt
dasjenige Ende, welches dem negativen Pol zugekehrt ist, einen
positiven Pol darzustellen scheint.
So wird man z. B. finden, wenn man die Polardrahte einer
Säule in eine Röhre oder eine Schale mit Flüssigkeit tauchen laßt,
und zwischen sie einen Eisendraht oder andern oxydirbaren Draht
legt, oder wenn man sie in zwei verschiedene Gefäße mit Flüssigkeit
taucht, und diese durch einen Eisendraht verbindet, daß sich an dem
Ende des EisendralLs, welches dem positiven Polardraht gegenüber
liegt, Wasserstoffgas entbindet, während das entgegengesetzte Ende,
welches dem negativen Polardraht gegen über .a'gt, sich oxydirt,
und die Mitte des Drahts sich indifferent verhält
Diese Erscheinungen erstrecken sich nicht blos auf ein einziges
Zwischenmetall, sondern man kann deren eine beliebige Anzahl in
Form von successiven Scheidewänden, Zwischenbogen oder in die
Flüssigkeit gelegten Drähten anwenden; immer wird jedes Ende oder
jede Fläche des Metalls, worein der positive Strom eintritt, sich als
negativer, jedes entgegengesetzte Ende sich als der positive Pol hin
sichtlich der daran beobachteten chemischen Erschel-
nungen verhalten; nur muß in dem Grade, als man die Anzahl
der Zwischenmetalle vermehrt, auch die Plattenanzahl der ursprüng
lichen Säule vermehrt werden müssen, um deutliche Erfolge zu
erhalten.
Selbst an Quecksilber kann man dergleichen Wirkungen
wahrnehmbar machen, indem man z. B. die Biegung einer V förmig
* (Oder bei Platten an derjenigen Fläche, welche u. s. w.)
** Erina n fand, daß, wenn der Draht in der verlängerten Richtung der
beiden Polardrähtc zwischen ihnen lag, so war sich die Wasscrstoffgas-, die In
differenz- und die Orydstrcckc des Drahts an Länge gleich. Je mehr inan aber
den Mittcldraht gegen die Richtung der Polardrähte neigte, desto weiter erstreckte
sich die Gas- und Qrydstrcckc und die Jndiffercnzstrccke wurde immer geringer.
Die Gas - und Oxyd-Erzeugung nahm aber darum nicht zu, die Wirkung war
im Gegentheile absolut genommen geschwächt; nur erstreckte sic sich auf größere
Theile der Oberfläche. Als endlich der Mittcldraht so um seinen Mittclpunct ge
dreht wurde, daß er mit der verlängerten Richtung der Polardrähte einen rechten
Winkel machte, theilte sich der ganze Mittcldraht der Breite nach in die
erwähnten drei Abtheilungen. I» dieser Lage aber war die absolut: Quantität
des Gas sehr gering i» Vergleichung mit der, die von den Spißen in ihrer ersten
Lage herrührte. (Gilb. X. 8).