Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

382 Chemische Wirkungen der Zwischenplatten. 
gebogenen Röhre damit füllt, den übrigen Theil der Schenkel dieser 
Röhre mit einer Leitungsftüssigkeit füllt und in diese Flüssigkeit die 
Poldrähte einer Säule hinein reichen läßt. 
Durch Versuche an eingebrachten Zwischendrähten hat Er man * ** 
die schönsten Beweise erhalten, daß die chemischen Zersetzungen im 
Volta'schen Kreise unabhängig von der elektroskopischen El. sind, die 
er in seinen verschiednen Theilen zeigt, indem diese vielmehr als eine 
Art Ueberschuß von El., welche ins Spiel derselben nicht eingeht, 
zu betrachten ist. 
Es stelle Fig. 54 eine, mit zwei Tubulaturen versehene, Was 
serzersetzungsröhre vor, in welcher einerseits die Polardrähte A, B 
durch Pfropfe, andrerseits die Zwischendrähte 6, B, welche mittelst 
einer knieförmigen Biegung zu den Tubulaturen herausreichen, ange 
bracht sind. Man wird finden, daß der Draht B an seinem Knie 
Oxyd oder Sauerstoffgas, an seiner Spitze Wasserstoffgas giebt, un 
geachtet der ganze Draht negative elektroskopische El. zeigt weil 
er sich in der negativen Hälfte der Wassersäule befindet u. s. f.. 
Versuche, welche Erman noch auf manche Weise abgeändert hat, 
und die sämmtlich zu dem Resultat führen, daß zwischen dem Zu 
stande freier El., den die Drähte zeigen und ihrer chemischen Wir 
kung in der Kette nicht der geringste Bezug Statt finde ***. 
Die chemische Wirkung einer Kette kann ihrer Summe nach 
durch Einbringung von Zwischenmetallen verstärkt werden, ungeach 
tet die Wirksamkeit der Kette an jedem einzelnen Puncte durch diese 
Einbringung um so mehr vermindert wird, je geringer der Leitungs- 
widerstand der Kette ist. 
De la Rive hat sich hievon durch folgende Versuche über 
zeugt ff. 
Er schied ein Gefäß durch eine Platinplatte in zwei Abtheilun 
gen, die mit einer Salzauflösung gefüllt wurden, und ließ in die 
selben die Polardrähte der Säule tauchen. Wiewohl nun die Pla- 
tinplatte fast einen Fuß Länge hatte, und sich senkrecht auf der, 
beide Polardrähte verbindenden, Linie befand, und wiewohl das Ende 
jedes Polardrahts nur ungefähr 3 Zoll weit von dieser Platte ent 
fernt war, beobachtete man doch auf beiden Flächen der Platte in 
ihrer ganzen Länge eine ziemlich beträchtliche Gasentwickelung, und 
die blaugefärbte Salzlösung röthete und grünte sich an allen Stellen, 
wo sie mit der Platinscheidewand in Berührung war. 
* Gilb. X. 1 ff. 
** Erina ii überzeugte sich hievon durch besondere Versuche auch in Bezug 
auf das im Wasser liegende Ende des Drahts. 
*** Ritter hat auch nachgewiesen, daß Elektrisirung einer isolirtcn, im Was- 
serzerscßen begriffenen, Säule mittelst gewöhnlicher Maschinenclcktricität auf die 
Wasscrzerseßung nicht den mindesten Einfluß äußere (Gilb. VIII. 470). 
f Auu. de Ch. et de Ph. XXVIII. 204.
	        
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