Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

Chemische Wirkungen der Zwischenplatten. 
setzten Polen unterwegs ein Metall treffen, werden sich ihre entge 
gengesetzten Elektricitäten, indem sie von beiden Seiten in das Metall 
eintreten, gerade so durch dieses Metall hindurch neutralisiren, als 
wenn sie an dem entgegengesetzten Pole der Säule selbst anlangen, 
und werden sich nach Beschaffenheit des Zwischenmetalls mit diesem 
verbinden oder von ihm entbinden können; wobei von selbst erhellt, 
daß das dem positiven Pole gegenüberstehende Ende des Metalls 
einen Wasserstoff-, das andre einen Sauerstoffpol darstellen muß. 
Sind mehrere Zwischendrähte oder Bogen vorhanden, z. B. zwei, 
so werden sich die entgegengesetzten Elektricitäten nicht unmittelbar 
durch beide hindurch mit vollkommner Freiheit neutralisiren können, 
wegen des Widerstandes, den ihnen der Nebergang in die zwischen 
befindliche Flüssigkeit darbietet, sondern, indem sie von beiden Sei 
ten bis zu den einander zugekehrten Enden der Drähte gelangen, 
hier neue elektrische Pole darstellen, welche eine neue Zersetzung der 
Flüssigkeiten zwischen ihnen und Ueberführung von Bestandtheilen 
bewirken werden, vermöge deren nun die Neutralisation der Elektri 
citäten in jedem Draht besonders erfolgt * ** , und diese Folgerung 
wird sich aus eine beliebige Menge von Zwischenmetallen ausdeh 
nen lassen. 
Was diese Erklärungsweise sehr zu unterstützen scheint, ist der 
Umstand, daß dasjenige Ende des Zwischenmetalls, welches sich dem 
negativen oder Wasserstoffpole der Säule gegenüber befindet, ver 
möge des Einflusses der Ladung selbst negativ elektrisch, das dem 
Sauerstoffpole gegenüberbefindliche selbst positiv elektrisch wird, wie 
aus dem von der Ladung der Metalle handelnden Capitel erhellt. 
Mithin, wenn die an den Zwischenmetallen beobachteten Erscheinun 
gen von diesen selbst ausgiengen, so müßte eigentlich dasjenige Ende 
derselben, an welchem wir Wasserstoff sich entwickeln sahen, Sauer 
stoff hergeben, und umgekehrt; dagegen der Erfolg ganz natürlich 
erscheint, wenn wir annehmen, daß die Zwischenmetalle blos gleich 
sam eine Scheidewand abgeben, über welche die, im Uebergange 
vom einen zum andern Pole begriffenen, Bestandtheile nicht hinaus 
gehen können, weil ihnen das Metall die Elektricitäten, die dieses 
Ue.berführen bewirken, entzieht. Es ist im Sinne dieser Ansicht 
sogar wahrscheinlich, daß die Zwischenmetalle vermöge ihres Ladungs 
zustandes chemische Wirkungen von entgegengesetzter Art, als wir 
wirklich an ihnen beobachten, hervorzubringen streben*^; daß aber 
drese Wirkungen von den Erscheinungen, die die übergeführten Be 
standtheile an ihnen Hervorrufen, überwogen und versteckt werden. 
* So daß die Pole, in dem Maße als sie entstehe», auch durch diese Wir 
kung wieder aufgehoben werden; daher sie allerdings nicht am Elcktroskop wahr 
nehmbar werden können. 
** Und aus der Kette herausgenommen würden sie dieselben unstreitig in ent 
gegengesetzter Art zeige».
	        
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