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Metallfälüingen.
WaS zuvörderst die Gestalt betrifft, welche die reducirten Me
talle annehmen, so zeigen sie sich bald als eine Art pulveriger oder
klümpriger Niederschlag; bald in mehr oder weniger schönen nadel
förmigen oder blättrigen dendritischen oder baumartigen Verzweigun
gen, wie wir dieses schon im Allgemeinen angegeben haben. Die
Neigung, eine regelmäßige baumartige dendritische Gestalt anzuneh
men, ist im Allgemeinen um so größer, se langsamer und ungestör
ter die Fällung erfolgen kann; daher mäßige Temperatur, gehörige
Verdünnung der Lösung und Ruhe die Hauptbedingungen derselben sind.
Außerdem aber zeigen sich auch die zu fallenden Metalle selbst in ihrer
Neigung, eine solche Gestalt anzunehmen, namhaft verschieden.
Zinn-, Blei-und Silberauflösungen schienen im Allgemeinen die schön
sten Dendriten und baumartigen Verzweigungen zu liefern. Kupfer
bildet nach Rose niemals, auch bei den günstigsten Umständen
nicht, Dendriten, sondern reducirt sich nur körnig oder in Schichten.
Endlich ist aber auch die Beschaffenheit der Saure des ausge
lösten Metalls nicht ohne Einstuß hiebei. Mindestens giebt Zim-
mermann über seine Versuche mir Flachenvegetationen folgende
tabellarische Uebersicht, worin die salzsauren und schwefelsauren Salze
die stärksten; die mit einem * bezeichneten unmerkliche oder gar keine
vegetative Wirkung äußerten;
salzsaures Gold
salpetersaures Silber
Sör* |
salzsaures Nickel
schwefelsaures
Blei
salzsaures
salpetersaures
schwefelsaures
salzsaures
salpetersaures
phosphorsaures
arseniksaures
essigsaures
^ sauerkleesaures
* weinsteinsaures
^ bernsteinsaures
* benzoesaures
in Animoniack auf
gelöstes
Wismuts)
Eisen
Kupfer
salpetersaures
salzsaures
essigsaures
* benzoesaures
* in Natron aufgelöst.
*—Kali aufgelöstes
salzsaures Arsenik
salzsaures \
* schwefelsaures (
* salpetersaures /
* essigsaures )
salzsaures Kobalt
salzsaures
essigsaures '> Zinn
* in Kali aufgelöstes )
salzsaures Zink
salpetersalzsaures )
salzsaures > Antimon
essigsaures )
salzsaures / ™
^weinsteinsaures ( .^angan.
Auf die Beschaffenheit des fallenden Metalls scheint hiebei nichts
anzukommen, als vielleicht in sofern es durch eine zu schnelle Fällung
bei nicht gehöriger Verdünnung der Auflösung die krystallinischen