Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

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Metallfällungen. 
würde; allein weder fallt Zink die Eisenauflösungen, noch nimmt 
es, wie ich mich wenigstens in Bezug auf Eisenvitriolaustösung über 
zeugt habe, einen negativen Zustand darin an. 
Reduction eines Metalls durch ein ihm gleichna 
miges Metall*.— Wenn man über eine Metallauflösung 
Master schichtet, und durch beide Flüssigkeiten einen Stab oder ein 
Blech des nämlichen Metalls steckt**, welches sich in der Auflö 
sung befindet, so schlagt sich im Allgemeinen das Metall aus der 
Auflösung an dem Theile des Metalls nieder, welcher in dieselbe 
taucht; der in das Wasser tauchende Theil des Stabes oxydirt sich 
und zwischen beiden, um die Berührungsstelle der Flüssigkeiten, 
bleibt das Metall blank. Man hat mithin hierin ein Mittel, ein 
Metall durch ein ihm gleichnamiges Metall aus seiner Auflösung 
niederzuschlagen. Jedoch gelingt dieser Erfolg theils nicht mit allen 
Metallaufiösungen, nach Bucholz z. B. nicht beim grünen und 
weißen salzsauren Kupfer so wie beim grünen schwefelst und salzs. 
Eisen ***; theils sind mehrere Bedingungen auf denselben von Ein 
fluß. Er gelingt um so bester, je verschiedener das spec. Gewicht 
der Metallauflösung von dem darüber geschichteten Wasser ist, und je 
langsamer sich mithin beide vermischen, daher Eoncentration der 
Auflösung im Allgemeinen Vortheilhaft ist, (wiewohl dieselbe un 
streitig auch wegen verstärkten elektrischen Gegensatzes mit dem über 
stehenden Wasser begünstigend wirkt). Ein Zusatz von Säure zu 
dem Wasser wirkt ebenfalls günstig nur darf er nicht so stark 
seyn, daß wegen des dadurch bedingten stürmischen Erfolgs die Ver 
mischung der Flüssigkeiten zu schnell geschieht, dagegen wirkt freie 
Säure in der Metallauflösung hinderlich, oder kehrt sogar das Re 
sultat um, wie man nanrentlich beim salzs. Zinn, welches eine ge 
wisse Quantität freie Säure enthält, die Reduction nicht unterhalb 
der Berührungsstelle des salzs. Zinns mit dem Wasser vor sich gehen 
sieht, sondern innerhalb der Gränze beider Flüssigkeiten, wo sich durch 
Vermischung mit dem Wasser die Zinnauflösung verdünnt hat, wäh 
rend in der conc. Zinnauflösung selbst der lstndurchgesteckte Stanniol 
oxydirt und aufgelöst wird. Ist dagegen der Antheil freier Säure 
in der Zinnauflösung geringer, so oxydirt sich, wie im gewöhnlichen 
Falle, der Stanniol nach dem Wasser zu, und unterhalb der Gränze 
* Vergl. hiezu namentlich Bucholz in Gehlen I. V. 127. 
** Man kann den Versuch auch so anstellen, daß man das Wasser und die 
Auflösung jedes in einen besondern Schenkel einer Heberröhre bringt und dann 
durch einen Draht oder Streifen des Metalls, den man durch beide steckt, 
verbindet. 
*** Bucholz erhielt gelungene Erfolge mit salpeters. Kupferauflösuilg, 
salpctcrs. Silbcrauflösung, cffigs. Bleiauflösung, salzs. Zinkauflösung. 
t Dies beobachtete B u cholz in allen Fällen; mit schwefelsaurer Kupfer- 
auflösung gelang sogar der Erfolg blos bann, wenn das übergeschichtete Wasser 
sauer war.
	        
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