Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

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scheinbar homogener Metallflächen. 
Wetz lar's Versuche. 
Ich gehe jetzt zu den interessanten Versuchen Wetzlar's^ über, 
welche zeigen, daß das Eisen auch in Hinsicht metallischer Fällung 
nicht über seine ganze Oberfläche gleich wirkt, sondern daß manche 
Stellen sehr schnell Reduction bewirken, andere sehr langsam oder 
fass unwirksam scheinen. Wahrscheinlich beruhen diese Umstände mit 
den vorigen auf gleichen Ursachen. 
Er nahm zu seinen Versuchen vierkantige Elsenstäbchen von 
1 bis 14 Zoll Länge, 4 bis 4 Zoll Breite und einigen Linien Dicke, 
welche vor jedem Versuche durch sorgfältiges Ueberfeilen blank ge 
macht wurden. 
Bringt man auf die Oberfläche eines solchen blanken Eisen- 
stäbchens einige Reihen einzelner Tropfen einer mäßig conc. Auflö 
sung von salpeters. Kupfer* ** ^, so wird man gewahr werden, daß 
das Verhalten der einzelnen Tropfen ein durchaus 
verschiedenes ist. Einige zersetzen sich, so wie sie das Eisen 
berühren und überkupfern es; andere erst nach einer oder mehreren 
Minuten; andere nach einer oder etlichen Stunden; einige wenige 
sind noch nach vielen Tagen unzersetzt. — (Warum diese letzteren 
in einer so langen Zeit nicht krystallisiren, ist leicht einzusehen, da 
das salpeters. Kupferoxyd ein zerfließliches Salz ist.) 
Bringt man auf mehrere Stäbchen zugleich Tropfen, so findet 
man, daß, während z. B. auf einem fast alle Tropfen innerhalb 
einer Stunde zersetzt werden, auf einem andern die meisten sehr 
lange unverändert bleiben. 
Dieses verschiedene Verhalten der einzelnen Tropfen hängt jedoch 
nicht von einer sichtbar verschiedenen Beschaffenheit der Oberfläche des 
Elsens ab. Ein polirtes, fast spiegelglattes, Stäbchen zeigte fast keine 
einzige Stelle, die von einenr auf dieselbe gesetzten Tropfen nicht bald 
überkupfert worden wäre, während auf andern, die eine rauhe Ober 
fläche besaßen, fast alle Tropfen sehr lange unzersetzt blieben. Manch 
mal war es gerade eine rissige Stelle, auf welcher ein Tropfen keine 
Veränderung erlitt. 
Merkte sich Wetzlar genau die Stellen, welche nicht über 
kupfert wurden und überfeilte das Eisen von Neuem, so zeigten 
gerade dieselben Stellen nun mitunter eine reducirende Kraft. 
Vereinigt man mehrere, nahe beisammen stehende, unzersetzte 
Tropfen zu einem einzigen größern, so bleibt auch dieser unverän 
dert; zieht man aber nun mit einem Glasstäbchen eine Linie zu ihm 
hin von einer in der Nähe befindlichen sich überkupfernden Stelle, 
* Schwcigg. I. XLIX. 476; L. 88. 
** Aehnlich ató diese Auflösung verhalt sich die Auflösung von klecsaurcin 
Kupferorydaminoniack; doch findet dabei noch eine besondere Ligeuthüm- 
lichkeit Statt, vcrgl. Schweigg. I. L. 93. Auch erfahrt diese Auflösung aus man 
chen Eiseustabchcn nirgends Redaction/
	        
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