430 Elektrochem. Differenz scheinbar homog. Metatlflachen.
so verbreitet sich augenblicklich die Neduction von dieser über die
ganze von dem vereinigten Tropfen bedeckte Eisenoberfläche.
Es läßt sich in obigem Versuche selbst eine Differenz in der
Intensität und Stärke der positiven oder reducirenden Stellen nach
weisen. Bei einiger Aufmerksamkeit auf den Hergang der Neduction
in den einzelnen Tropfen wird man nämlich finden, daß, wenn sie
auch gleichzeitig in einigen beginnt, sie dennoch in ungleichen
Zeiten vollendet wird. Ist in diesem z. B. die blaue Farbe in eini
gen Augenblicken verschwunden und der Tropfen in salpeters. Eisen-
oxydul umgewandelt, so dauert diese Veränderung bei dem andern
eine weit längere Zeit; bei dem ersteren fällt das Kupfer schnell und
zwar dunkelfarbig oder braun nieder, bei dem andern überzieht sich
die Oberfläche des Eisens nur sehr langsam mit einer rothen Kupfer
haut, bei jenem steigen während der Zersetzung viele Gasbläschen in
dem Tropfen auf, bei diesem ist die Entbindung des Gases viel sel
tener und sparsamer. Zn letzterem Falle ist offenbar die reducirende
Kraft der positiven Stelle von geringerer Intensität, das Kupfer
fällt daher langsam und rein, also mit seiner ihm zukommenden
rothen Farbe nieder; es wird aus demselben Grunde weniger Gas
(welcher Beschaffenheit?) entwickelt. Zm erster» Falle hingegen findet
das Gegentheil Statt; die Zersetzung geht rasch vor sich, die positive
Stelle vermag nach Wetzlar's Meinung nicht nur die Kupferlösung,
sondern selbst einen kleinen Theil des, mit Beginn der Neduction
entstehenden, salpeters. Eisenoxyduls zu zersetzen, wo nun die gefäll
ten Eisenrheilchen sich sogleich mit dem Kupfer legiren und dein Nie
derschlage eine dunklere Farbe ertheilen sollen.
Wohl zu bemerken ist übrigens, daß die beschriebene Differenz
der Eisenoberfläche in Neduction des Kupfers nur bei gewöhnli
cher Temperatur Statt findet. Erhöht man diese ein wenig, so
werden die ausgetröpften Tropfen überall auf dem Stäbchen zersetzt.
Auch wenn die zu obigen Versuchen angewandte salpetersaure
Kupferauflösung mit 2 bis 3 Theilen Wasser verdünnt,
und von dieser verdünnten Auflösung auf das Eisenstäbchen getropft
wurde, kam ebenfalls fast überall eine auf der Stelle eintretende
und rasch fortschreitende Zersetzung zu Stande, was davon abhängen
mag, daß wahrscheinlich die salpeters. Kupferauflösung durch Ver
mischung mit Wasser in ihrer Elektronegativität verstärkt wird, so
daß das Eisen mit der verdünnten Lösung mehr positiv wird, als
mit der concentrirteren.
Eisenstäbchen, die man unter letztere legt, werden sehr schnell
allenthalben mit Kupfer überzogen. Und dies folgt auch aus dem
oben angegebenen Verhalten, zufolge dessen bei Continuität der Flüs
sigkeit zwischen positiven und negativen Stellen des Metalls doch
Neduction auf allen erfolgt.
Legt man aber in verschiedene Gläser unter die Auflösung von
etwas säuerlich reagirendem klees. Kupseroxyd-Ammoniack Eisenstäb-