Elektrochemische Bewegungen von Flüssigkeiten. 439
zen oder gelben Oxyds, der oft noch sich vorfindet, mit Schnellig
keit über das O-uecksilber treibt und mit sich fortreißt. (Pfaff.)
Eine ähnliche Wirkung, als durch Berührung mit dem nega
tiven Draht in diesem Falle kann man auch dadurch hervorbringen,
daß man das Q-uecksilber, das sich zuvor am positiven Pole mit
Oxyd bedeckt hatte, nach aufgehobener Verbindung damit, ja nach
Oeffnung der ganzen Kette, mit einem reinen nicht elektrisirten
Drahte, je elektropositiver je besser (so daß Kupfer eine geringe,
Platin keine Wirkung ausübt, doch soll Zinn vortheilhafter als Zink
wirken), berührt. Man sieht dann das Oxyd schnell am Berüh
rungspuncte verschwinden, als wenn es verschluckt würde, und daS
umliegende Quecksilber wird sich von allen Seiten nach dessen Stelle
stürzen, während sich auf der Obersiäche ein Strom gegen den Draht
hin bildet.
Unstreitig leistet hier die Berührung mit dem elektropositiven
Draht insofern das Nämliche, als die Berührung mit dem negativen
Pol, als in beiden Fällen das Quecksilber selbst einen negativen
Pol bildet.
Wenn das Quecksilber in Berührung mit dem positiven Pole
unter gewissen metallischen Auflösungen (z. B. unter salpcters.
Kupfer) dem Einfluß des el. Stroms ausgesetzt wird, und man un
terbricht den Kreis durch Wegziehung der beiden Drähte, so setzt sich
ganz schwach der Strom noch während einiger Zeit nach der Unter
brechung der el. Kraft in derselben Richtung fort, d. h. von dein,
benachbart dein negativen Pole liegenden Puncte (den wir n nennen
wollen). Nach und nach wird er stärker und das Häutchen, was
sich unter dem Einfluß des elektr. Kreislaufs bildete, wird zu dem
Puncte (pl getrieben, wo sich zuvor der positive Draht befand.
Dort häuft sich das Oxyd an und läßt zuletzt den Theil der Ober
fläche in n ganz glänzend zurück. Sobald dieser Erfolg eingetreten
ist, nehmen die Ströme beträchtlich an Intensität zu, und gehen
stralend von dem Puncte n mit großer Heftigkeit aus. Diese Wir
kung dauert oft lange Zeit. Wenn man nun den negativen Draht
auf zwei sich gegenüber liegende Puncte des Quecksilbers n, n' nach
einander wirken läßt, ihn schnell wieder zurückzieht und den Kreis
unterbricht, so werden diese beiden Puncte zwei Centra bilden, von
denen zu gleicher Zeit nach allen Richtungen selbstständige Ströme
ausgehen. Wenn man den negativen Draht senkrecht über einer
großen ebenen Quecksilberoberfläche in Wirkung setzt und den Kreis
dann unterbricht, so bildet sich alsbald eine heftige Stralung von
dem Puncte unmittelbar unter der Stelle, wo zuvor der negative
Draht sich befand. — Wenn man, nachdem sich ein Häutchen auf
dem Quecksilber durch Berührung mit dem positiven Pol gebildet,
die Drähte zurückzieht, um den Kreis in der Flüssigkeit zu schlie
ßen, so wird das Oxydhäutchen zu dem diesem Puncte entgegen
liegenden Puncte u getrieben, und es stellt sich ein heftiger Strom