446 Elektrochemische Bewegungen von Flüssigkeiten.
Quecksilber bedeckt war, weichen von derjenigen Stelle, wo der Draht
das Quecksilber berührt, plötzlich über die Oberfläche zurück, so daß
diese wieder in ihrem Glanze erscheint, doch tritt keine weitere Strö
mung ein. Die Abplattung nimmt zu über den ursprünglichen
Durchmesser, wenn nunmehr der negative Draht herausgezogen wird;
die vorher zurückgetriebenen Gasblasen kehren wieder nach der Ein-
tauchungsstelle des positiven Drahts zurück, und der vorhin beschrie
bene Strom beginnt.
Wir kommen jetzt zu den Erscheinungen, wie sie sich am Queck
silber darstellen, welches mit andern Metallen legirt ist. Sowohl
Herschel als Pfafs haben dieselben untersucht, jedoch keine über
einstimmenden Resultate erhalten.
Wird das Quecksilber unter Auflösungen von Kali und Natron
elektrisirt, ohne mit einem der Pole der Säule in Verbindung zu
seyn, so giebt es, wie schon bemerkt (S. 440 Anm.) in der Regel
kein Zeichen der Drehung. Wenn man es aber einen Augenblick
mit dem Ende eines reinen Zinkdrahts berührt, oder wenn man
einen kleinen Antheil festes Zinkamalgam hineinbringt, so wenig,
als man mir einer Nadelspitze nehmen kann, so beginnt es sich
schnell vom positiven Pole aus zu drehen, und selbst, als das Zink
nicht mehr als tttüW-o des Ganzen betrug, sah man noch einen
Strom in einer kleinen Distanz vom positiven Pole ausstralen.
Metalle, welche positiver als Zink sind, wirken in derselben Art noch
kräftiger, so die Alkalimetalle (Ammoniumamalgam machte eine Aus
nahme); solche die negativer sind, schwacher, nach Maßgabe, als
sie negativer werden; so daß sie schon bei Kupfer nicht mehr ein
tritt. So Herschel.
Pfafs dagegen behauptet positiv, daß bei bloßer Schließung
in der Lauge weder bei dem mit Zink, noch Zinn, noch Blei ver
setzten Quecksilber eine Strömung wahrgenommen werde, wenn
nicht Berührung mit dem negativen Drahte vorhergegangen sey.
Dagegen verräth sich schon Beimischung von Zinn nach ihm
durch die augenblickliche Ausbreitung des Quecksilbers unter einer
Alkalilauge bei Berührung mit dem positiven Drahte und durch die
Bildung einer zähen grauen Haut von einigem Metallglanze, wäh
rend bei keiner andern Art von Verunreinigung des Quecksilbers sich
dasselbe Verhalten zeigt.
Es verdient noch in Bezug auf diese ganze Klasse von Er
scheinungen bemerkt zu werden, daß die Gegenwart kräftiger Magnete
keinen sichtbaren Einfluß zur Hervorrufung, Aufhebung oder Abän
derung der strafenden Strömungen, die dabei vorkommen, äußert.
Ferner gehen in zwei Zellen, die nur durch eine sehr dünne nicht
leitende Scheidewand geschieden sind, in jeder die Erscheinungen un
gestört, und als ob die Nähe der Strömungen in der andern Zelle
gar keinen modificirenden Einfluß äußerte, vor sich, wenn man in