450 Ketten mit:uehr als Einem flüssigen Leiter.
Platin-, Gold-, Silber-, Kupfer-, Messing-, Zinn-, Eisen-,
Zink- und Stahldrähte wurden diesem Prozeß unterworfen, und
bei allen stieg das Quecksilber empor, aber in verschiedenen Graden
der Geschwindigkeit. Als ein Platin-, ein Kupfer-, ein Eisen -
und ein Zinkdraht, jeder vier Zoll lang, in das Amalgam gestellt
wurden, stieg das Quecksilber innerhalb eines Zeitraums von 8 Mi
nuten bis zur Spitze des Zinkdrahtes, innerhalb 14 Minuten bis
zur Spitze des Kupferdrahtes, und beim Platin- und Eisendrahte
brauchte es ungefähr gegen eine Minute länger Zeit. Es ist dieses
Aufsteigen indeß keinesweges immer gleichförmig, am Zink aber
steigt es jederzeit am raschesten empor. Wendet man eine concen-
trirte Mischung von Salzsäure mit Wasser an, oder steigert man
die Temperatur des Ganzen: so steigt das Quecksilber rascher an
den Drähten empor, und offenbar steht es in genauem Verhältnisse
mit der chemischen Thätigkeit auf der Oberfläche der Metalldrähte.
Siebenunddreißigstes Capitel.
Ketten aus zwei oder mehrern flüssigen und Einem
festen Leiter. Elektromotorisches Verhältniß derFlüs-
sigkeiten. Elektricität bei chemischen Wirkungen.
Die gewöhnlichsten Combinationen, deren wir uns zur Hervor
bringung galvanischer Wirkungen bedienen, werden allerdings aus
zwei festen und einem flüssigen Leiter zusammengesetzt; allein man
kann auch eben sowohl wirksame Ketten durch Combination zweier
flüssigen mit einem festen Leiter zusammensetzen.
Betrachten wir zuvörderst von den Ketten dieser Art diejenigen,
welche durch Combination zweier flüssigen Leiter mit einem festen,
auf den beide keine chemische Einwirkung haben, hervorgehen; wel
cher Fall für die Theorie der einfachste scheint, wie sich nachher er
geben wird; beschränken uns jedoch jetzt auf das Thatsächliche dieser
Ketten.
Man kann die Wirksamkeit dieser Ketten auf die einfachste Weise
mittelst des Multiplicators nachweisen und zwar auf eine der fol
genden Arten; wobei wir Kali und Schwefelsäure als Beispiel wäh
len wollen.
Man tränke eine Tuch- oder Papierscheibe mit dem Kali, eine
andre mit der Schwefelsäure, die, damit sie nicht zu schnell zer
fressend einwirken, etwas verdünnt seyn müssen. Man applicire
diese Scheiben respectiv aus zwei Platinbleche, die mit den Enden
des Multiplicators in Verbindung sind, und setze darauf die feuchten
Scheiben selbst unter einander in Berührung, indem man die Pla-
tmbleche mit ihren feuchten Belegungen auf einander drückt. Es