462 Ketten mit mehr als Einem flüssigen Leiter.
wcgung von mehreren oder von starker positiven Bestandtheilen nach
der Richtung zu, wo der Zinkpol liegt, als nach der entgegengesetz
ten, Statt finde. Es kann vielmehr umgekehrt der Metallpol um
jo starker negative El. zeigen, je positiver er sich selbst gegen die
Alkalilösung verhalt, weil er dann eine um so stärkere Bewegung
der elektronegativen Bestandtheile der Alkalilösung nach sich hin
bestimmen wird. Wie wir gesehen haben, entspricht diesem die
Erfahrung.
Endlich können auch nach denselben Grundsätzen die Resultate
beurtheilt werden, wenn man ein Metall mit blos Einer Flüssigkeit
in Berührung setzt und die El., die es dabei annimmt, am Con
densator prüft. Es wird hiebei ein wesentlicher Unterschied Statt
finden, ob die Flüssigkeit das Metall anzugreifen vermag, oder nicht.
'Im letzter« Fall wird man den reinen Erfolg der Berührung haben,
gerade als wenn zwei Metalle zusammengebracht würden. Im ersten
Fall aber geht die Elektricität, die der Bestandtheil, welcher an das
Metall tritt, mit sich führt, an das Metall über * und modificirt
dadurch die Elektricität, die es selbst durch Berührung mit der Flüs
sigkeit annimmt. Es laßt sich bis jetzt, wenigstens für die meisten
Falle, noch nicht theoretisch vorausbestimmen, in welchen Fallen die
eine dieser entgegengesetzten Wirkungen über die andere die Oberhand
behalten müsse; jedenfalls aber wird durch die aufgestellte Ansicht
die gänzliche Bezuglosigkeit erklärlich, welche man zwischen den An
zeigen des Condensators bei Berührung ftüssiger Körper mit festen,
und ihrem, durch die Zersetzungen der Säule und andere Umstände
erkannten, wahren elektromotorischen Verhältnisse findet.
Wir lassen jetzt die Beobachtungen hierüber selbst folgen, jedoch
ihre Resultate nur als zusammengesetzte, was sie wirklich sind, ge
bend ** *** . Die große Sorgfalt und Ausführlichkeit, mit welcher
Pfaff die Versuche hierüber angestellt hat überhebt uns
* Over, wenn man so will, bindet einen entsprechenden Antheil entgegen»
gesetzter Elektricität.
"** Daß man wirklich die Resultate mit feuchten Leitern am Condcnsator
nicht »ach denselben Prinzipien beurtheilen könne, als mit festen Leitern, erhellt
schon einfach daraus, wei', sonst in allen Fällen, wo der an das Metall des Eon-
dcnsators gebrachte feuchte Leiter ableitend mit dein Finger (oder einem andern
feuchten Leiter) berührt wirk — und dies ist stets nöthig bei diese» Prüfungen —
eigentlich immer nur dieselbe Elektricität, nämlich die durch Berührung des
Fingers mit dem Coudcusato: erregte, zum Vorschein kommen könnte.
*** Sic finden sich in Gehl. Wört. IV. 635: „Ich habe — sagt Pfaff
in dieser Absicht alle Versuche P oggend orff's, Bccgucrel's und P ohl's
mit der größtmöglichsten Sorgfalt und häufig wiederholt, so daß ich die Resul
tate , wie sie hier folgen, verbürgen kann." —- Sei» Verfahren war im Allge
meinen folgendes: Er bediente sich Condensatvren, deren jeder aus einer Kupfer-
„ild einer Zinkplatte bestach. Wollte er nun die cl. Erregung irgend einer Flüs
sigkeit z. B. mit dem Kuper untersuchen, so legte er eine mit derselbe» getränkte
Pappscheibe auf die obere Kupferplattc des einen Condensators a, berührte die
feuchte Pappe mit dem Zuger, während zugleich die untere Zinkplatte desselben