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Physiologischer Galvanismus.
von Innen nach Außen empfunden wird, auf der Stelle, mit der
geschlossen wurde, genau einen Eindruck zurück: „als ob von dem
Schlage eine Beule auf ihr entstanden Ware." Schließt man
dagegen mit ihr auf der negativen Seite der Batterie, so laßt der,
wie ein Stoß von Außen nach Innen gefühlte, Schlag ganz genau
einen Eindruck zurück, als ob ein Loch in die Zunge geschlagen wäre.
Aehnliche Unterschiede, die sich auf das Gefühl von Expansion oder
Contraction beziehen, zeigen sich bei Nase, Ohr, Augen * ** .
Was nun die Schlage betrifft, die man bei Trennung der
Kette empfangt, so ist zuvörderst zu bemerken, daß sie gewöhnlich
weit schwächer, als die bei der Schließung empfangenen sind,
so daß sie bei Batterieen von geringer Wirksamkeit gar nicht mehr
empfunden werden. Wenn die Schließungsschlage schon bei 10 Plat
tenpaaren erscheinen, fangen die Trennungsschlage nach Umstanden
erst bei 20 bis 40 Paaren an merklich zu werden, wo jene schon
eine beträchtliche Stärke erreicht haben, und nehmen auch bei wei
terer Vermehrung der Paare ohne Vergleich langsamer an Stärke
zu, als die Schließungsschläge.
Hinsichtlich der eigenthümlichen Empfindungen bei dem positi
ven und negativen Trennungsschlag nun findet nach Ritter durch
aus das entgegengesetzte Verhältniß Statt, als beim Schließungs-
schlag, indem der positive Trennungsschlag schwächer und contractio
ist, während der negative Schließungsschlag sich stärker und expansiv
verhält. Auch ist die Trennung mit einer merklichen Verminderung
der Zustände begleitet, in denen sich das Organ während des Ge-
schlossenseyns befand, indem z. B. der Grad schwerer Beweglichkeit,
in welche der Finger durch ein längeres Verbleiben in der Kette
am negativen Pole versetzt wird, und eben so der Grad der am
positiven Pol erlangten höhern Beweglichkeit mit und nach der Tren
nung um ein Deutliches verringert wird; und zwar um weit mehr,
als durch Ausgleichung des Organismus für sich in der nämlichen
Zeit der Fall seyn würde
* Interessant sind auch folgende Bemerkungen Ritter's: Man bringe die
vordere Spitze der Zunge mit dem Zinkpol einer Batterie von 30 bis 80 Paare»
in gute und mäßig leise Berbindung. Schließt inan nun mit einem andern Theile
des Körpers am negativen Pole, so wird im Augenblicke des Schlages die Zunge
zugleich gegen das metallene Ende des Zinkpols heftig angcsto--
ßcn, indem sie sich verlängert; oder läßt man sie in ein mit dem posi
tiven Pol verbundncs Gefäß voll Wasser mit der Spitze tauchen, so taucht sie
jedesmal tiefer in das Wasser ein. Dahingegen findet stets Zurückziehung
der Zunge Statt, wenn man diesen Versuch ain negativen Pole anstellt.
** In Bezug auf die vorstehenden Erfahrungen Ritter's äußert Pfaff
in Gchlers Wortb. IV. 933. Folgendes: „So bestimmte Gegensätze und Ver
schiedenheiten haben indeß so wenig ich selbst als andre, die ich nach ihren Empfin
dungen befragte, wahrnehmen können. Allerdings schien mir der Schlag an der
negativen Seite gleichfalls etwas schmerzhafter als an der positiven und mehr
zusammenschnürend, aber auch in dem Schlage am positiven Pole lag etwas von