Physiologischer Galvanismus. 
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ward. Die theils von Reinhold * ** , theils von Most ^^bestätig 
ten Resultate, welche er hiedurch erhielt, sind folgende ***. 
Wurde mit dem positiven Pol am Auge geschlossen, so 
erschien neben einem ziemlich starken, plötzlich eintretenden Schmerz 
im Auge ein außerordentlich Heller und lebhafter Blitz, wel 
cher nichts als der Eintritt eines, während des Geschlossenscyns 
bleibenden erhöhten Lichtzustandes war; zugleich wurden während 
dieses Geschlossenseyns weiße Gegenstände mit einer blauen Farbe 
erblickt, ihre Umriffe erschienen minder deutlich und verwischt, und 
ihr Uinfang verkleinert P. Bei Trennung der Kette entstand ein 
neuer Blitz, der aber von verschwindendem Licht herrührte, 
indem jetzt verminderter Lichtzustand, rothe Farbe, Vergrößerung 
äußerer Gegenstände und deutlicheres Erkennen derselben eintrat, 
welche Erscheinungen allmälig auf Null zurückkamen. 
Wurde andrerseits mit dem negativen Pole am Auge ge 
schloffen, so' war die Ordnung der Erscheinungen gerade die umge 
kehrte, indem diejenigen, welche im vorigen Falle nach der Schlie 
ßung Statt fanden, hier nach der Trennung eintraten und so 
umgekehrt. 
Uebrigens muß bemerkt werden, daß zwar stets ein Farbcnge- 
gensatz zwischen der Wirkung des positiven und negativen Pols Stakt 
findet; daß jedoch dieser blos bei den stärkern Graden der Wirkung 
Blau und Roth zu seyn scheint; dagegen bei schwächer« Graden 
mannichfache Nuancen zeigt; was vielleicht mit den früher (Th. IT. 
el. Licht) erörterten Umständen zusammenhängt. Nach Purkinje 
läßt sich die Farbe des Lichtscheins bei geringem Grade galvanischer 
Wirkung überhaupt höchstens als ein schwaches Grau bestimmen. 
Bei stärkerer Wirkung zeigt sie sich nach ihm am Zinkpole hellviolet, 
am Kupferpole gelb, dort viel intensiver als hier. Manchinal 
bemerkt man auch am einen Pole eine mehr grüne Nüance als 
am andern. 
Nach Ritter ferner tritt, wenn man das Auge längere Zeit 
in starken Ketten von 100 bis 200 Lagen läßt, schon während des 
Geschlossenseyns der Kette Umkehrung der Wirkungen ein, so daß 
z. B. das anfänglich am positiven Pol erscheinende Blau allmälig 
durch Grau und Gelb in das intensivste Roth übergeht ff; wel 
ches sich nach der Trennung wieder in Blau verwandelt. Auch am 
* Gilb. Ann. XI. 379. 
** CER 0 ft. S. 81. 
*** A», beßten gelingen diese Versuche im Halbdunkel, und sie fallen nur so 
deutlicher anö, sind aber auch um so beschwerlicher auzustcllc», je mehr Platten- 
paare die Batterie enthält. 
ch Auch Most fand, daß der Kreis, der durch Schließung an der Stirn mit 
den, positiven Pole als Lichtschein mit röihlichcr Farbe erscheint, kleiner (etwa wie 
3:5) ist, als der ähnliche blaue Lichtkreis, der durch Schließung mit dein nega 
tiven Pole erscheint. 
-sch Welches stärker ist, als man cs sonst am negativen Pol selbst bemerkt.