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Physiologischer Galvanismus.
denen Nerven zu wirken Denn einerseits bemerkt Humboldt,
daß die Contraction nicht mehr gelingt, wenn man ein Stück Muskel
so praparirt, daß kein größerer Nervenast mehr darin sichtbar ist
andrerseits führt Pf aff an, daß die Zuckungen bei bloßer Armatur
der Muskeln jedesmal viel lebhafter werden, wenn die Metalle nach
der Richtung der Nerven der Muskeln, in welchen die Zusammen
ziehungen erfolgen sollen, applicirt werden, besonders wenn die Ar
matur von dem Nerven nur durch eine dünne Wandung von Fleisch
getrennt ist, und daß die Zuckungen, welche durch bloße Armirung
der Muskeln erregt werden, überhaupt viel schwächer sind, als die
bei unmittelbarer Armirung der Nerven unter sonst gleichen Umstän
den erfolgenden. Im Grunde kommen daher alle Fälle auf bloße,
unmittelbare oder durch einen feuchten Leiter vermittelte Armi
rung der Nerven zurück.
In Betracht kommen bei diesen Zuckungen folgende Umstände:
1) Bei unmittelbarer Armirung zweier Puncte eines Nerven
oder eines Nerven und eines zu ihm gehörigen Muskels wird die
Contraction in dem Maße stärker, als die Länge des erregbaren,
in der Kette begriffenen, Nervenstücks zunimmt, und schwächer, wie
diese abnimmt.
2) Die Wirkung wächst deutlich mit der Größe der Berüh
rungsfläche, die man der Armatur mit dem Muskel giebt, nicht
merklich aber mit der Größe der Berührungsfläche, die die Nerven
armatur mit dem Nerven gemein hat ff.
3) Es werde der Nerv mit dem positiven, der Muskel mit
dem negativen Metall armirt, so ist die Zuckung stärker, wenn vom
Muskel zum Metall, als wenn vom Metall zum Muskel geschlossen
wird -sch; eben so ist bei Armirung des Nerven mit einem Metall
die Zuckung stärker, wenn mit einem Bogen aus einem andern
Metall von einer andern Stelle des Nerven zur Armatur, als wenn
umgekehrt geschlossen wird ch-sch.
* Bergt. Pfaff 22. 25. 28. 108. — Humboldt l. 164. — Ritter
Bcitr. I. St. 2. 126. 133.
** Humboldt bemerkt auch, daß, wenn man den armirten Crnralnerven
eines auch noch so lebhafte» Frosches recht tief ausschneidet und ihn sorgfältig an
eine Stelle des Scheiikclinuskcls legt, wo kein Ncrvcuast selbst durch die Lupe zu
beobachten ist, so entsteht nie eine Contraction, mau mag Nerv und Zink, oder
Schenkel und Zink durch Silber mit einander verbinden.
*** Die Vermittlung der Leitung kaun auch durch fremde Stücken Muskel
fleisch, nassen Schwamm u. dgl. bewirkt werden, nur daß die Wirkung mit der
Lauge des feuchten Leiters abnimmt.
ch Ritter Bcitr. I. St. 1. 102. — Pfaff 10. 63. — Humboldt 1.102.
ff d. h. starker, wenn die negative Armatur eher mit dem Muskel in Be
rührung gesetzt wird, als man sie in metallische Berbindung mit der positive»
Armatur bringt.
fff Pfaff 10. 22. — .Ritter Beitr. I. St. 1. 102. — H u mboldt
I. 101. 102.
Biot's Experimental-Physik. Hl.
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