514 Elektroskopische Wirkungen der Sattle.
Anhang.
I.
Elektroskopische Wirkungen der ungeschlossenen Säule
hauptsächlich nach Jäger
1) ^§ind beide Pole der Säule vollkommen isolirt, so zeigt jeder
Pol der Säule nur in dem Fall eine merkliche Elektricität an
einem Elektrometer, welches ohne den Condensator an ihm ange
bracht wird, wenn die Säule aus einer großen Zahl Schichtungen
besteht. Bei 20 bis 30 Schichtungen erhielt Jäger keine Anzie
hung eines schwebenden Goldblattes; eine schwache bei Säulen aus
50 und mehr Gliedern. Erman erhielt ebenfalls bei einer Säule
von 50 Plattenpaaren eine merkliche Afficirung eines Fadenelektro
meters, und daffelbe Elektrometer divergirte durch den Pol einer
Säule aus 200 Plattenpaaren 3 bis 4 Linien. Noch größere Wir
kungen in diesem Bezug bieten die vielschichtigen sogenannten trocke
nen oder Zambonischen Säulen dar, deren auf gleichen Prinzipien
beruhende Wirkungsweise im 6ten Capitel erörtert ist.
2) Eine isolirte Säule von 20 bis 30 Plattcnpaaren theilt
auch dem Condensator, wenn er an einem ihrer Pole angebracht
wird (der solchergestalt eine große Ableitung erhält), während der
andere ohne eine große Ableitung bleibt, keine merkliche Spur von
El. mir. Größere vollkommen isolirte Säulen, von 50 und mehr
Plattenpaaren, theilen jedoch dem an sie angebrachten Condensator
etwas El. mit, um so mehr, je größer die Anzahl der Platten
paare ist.
3) Dagegen reicht schon eine Säule von 12 gewöhnlichen Plat-
tenpaarcn hin, wie ich mich selbst überzeugt habe, durch einen ihrer
Pole einem (Bohnenbergerschen) Elektrometer ohne Mithülfe des Con-
densators eine bemerkliche Ladung zu ertheilen, wenn man zugleich
den andern Pol der Säule mit dem Erdboden in Verbindung setzt.
4) Verbindet man nur dem einen Pol B einer vollkommen
isolirten Säule von 20 bis 30 Plattenpaaren, (mittelst nasser Pappe
oder Metalldraht) eine große isolirte leitende Fläche, z. B. eine große
isolirte Metallplatte, so zieht nun ein mit dem Pole A verbundener
isolirter Leiter das ihm genäherte Goldblättchen an, (während nach
1) keine solche Anziehung erfolgt, wenn der Pol B nicht mit der
leitenden Fläche verbunden ist).
Gilb. Lu. 401.