526 Zersetzungen durch die galvanische Säule.
löst für sich in die Kette gebracht werden, so zersetzt sich blos das
Wasser in ihnen, wie durch Versuche mit Kalilauge* * und
Kalkwasser** hinlänglich dargethan ist, oder sollte selbst eine
Reduction des Metalls vor sich gehen, so kann begreiflich diese nicht
beobachtet werden, da sich das Metall unstreitig aus dem Wasser
augenblicklich wieder oxydiren muß.
Wenn man jedoch die Alkalilösung, in Berührung mit
Quecksilber oder mit Quecksilberoxyd (welches hiebei zugleich
mit reducirt wird), am negativen Pol *** galvanrsirt, so erfolgt
Reduction, indem sich das reducirte Metall mit dem Quecksilber
amalgamirt.
Jedoch auch ohne Zuziehung von Quecksilber läßt sich
die Reduction der Alkalien bewirken, wenn man dieselben nicht in
aufgelöstem, sondern in festem und nur schwach befeuchteten
Zustande in eine hinlänglich wirksame Kette bringt-h; und unter
diesen Umständen hat Davy die Reduction einiger Alkalien zuerst
im I. 1807 ff beobachtet, die nachher vielfältig wiederholt und aus
alle bekannte Alkalien ausgedehnt worden ist fff, wiewohl auch hier
XXIX. 87. — Trommsdorff in Gilb. XXVIII. 477; XXX. 330. 347. -
Berzclius und Pont in in Gilb. XXXV!. 247. — Singer in Gilb.
XX.IV. 237. — Collet-Dcscostils in Gehlen I. V. 150. - - Karsten
cbciid. 150. — Boissier cbend. 410. — Placidus Heinrich ebend. 413.—
Graf v. Sternbcrg ebend. 419.
* Henry in Gilb. VI. 374 und VII. 131. — Davy in Gilb. VII. 121.
** Criii ek f Hank i» Gilb. VII. 90. — Desormes in Gilb. IX. 37. —•
Hisiiiger und Berzelins in Gilb. XXVII. 290. — Blos Dcsormes er.
wähnt, daß sich ans Kalkwasscr Kalk in sehr feinen prismatischen Krystallen auf
den negativen Draht niederschlage; Andre erwähnen keiner Veränderung des Kalk.
Wassers.
*** Seebeck scheint zuerst vom Quecksilber hiebei Gebrauch gemacht zu
haben (Gilb. XXVIII. 367. 476). Das rothe Qiiccksilbcroryd wandte Davy
mit Erfolg an (Gilb. XXXII. 373). — Die Reduction der Alkalien erfolgt
unter Mitwirkung des Quecksilbers mit ausnehmender Leichtigkeit. So beobachtete
Pfaff die von der Lcgirung mit Kalium abhängige Bewegung, von welcher im
'36>ren Cap. die Rede war, schon bei Anwendung eines einzigen Plattenpaars von
2 Zoll Durchmesser (Schweigg. I. XXVIII. 209).
f Davy hat auch Kalium aus Kali, das im Schmelzen durch Hitze be.
griffen war, dargestellt, nämlich in Glasröhren mit cingeschmolzcnen Platindräh.
ten, die mit Quecksilber gesperrt waren, und in welchen, während die El. hin
durchwirkte, das Kali mittelst einer Lampe geschmolzen wurde. Dieses Verfahren
ließ sich aber nicht lange fortsetzen, da das Glas durch die Einwirkung des Kali
bald aufgelöst wurde und dann das Kalium durch das Glas hindurchdrang (Gilb.
XXXI. 120).
ff Er theilte diese Entdeckung zuerst in einer, am 12. und 19. Nov. 1807
in der Königl. Societät zu London vorgelesenen Abhandlung mit.
fff Davy bewirkte die Reduction zuerst am Kali und Natron, erhielt
aber mit Strontian und Baryt Anfangs nur zweifelhafte Resultate (Gilb. XXXI.
119. 171); Trommsdorff reducirte auch Baryt, Strontian und Kalk,
sowohl mit als ohne Zuziehung von Quecksilber (Gilb. XXX. 332. 336), und
auch Davy (Gilb. XXXII. 369), so wie Berzclius (Gilb. XXXVI. 247)
gelang dies späterhin bei diesen Alkalien, wobei jedoch letzterer stets Quecksilber