528 Zersetzungen durch die galvanische Säule.
Will man dagegen Quecksilber zu Hülfe nehmen, so verfährt
man entweder so, daß man in ein Stück befeuchteten Kali's * ** *** eine
Höhlung macht, welche möglichst tief und mit Quecksilber angefüllt
ist, dies Stück auf eine Metallplatte legt und den positiven Polar-
draht einer Volta'schen Säule mit der Platte, den negativen mir
dem Quecksilber in Verbindung setzt, wo bei hinlänglicher Wirksam
keit der Säule so viel des Kaliums abgeschieden wird, daß das
Amalgam fest wird (Thknard)^; oder man kann auch, wie B e r-
zelius*^ angiebt, Quecksilber, welches mit dem negativen Polar
draht in Berührung steht, mit einer sehr concentrirten Lauge von
Alkali, worin sich noch einige Stücke ungelöstes Alkali befinden,
übergießen, oder einen aus dem Alkali mit Wasser geformten Brei
darauf bringen, und diese Lauge oder Brei mit dem positiven Polar
draht in Verbindung setzen. Im Allgemeinen wird es zweckmäßig
seyn, den Polardraht, welcher mit dem Quecksilber in Berührung
kommt, von Eisen zu nehmen, welches sich nicht mit Quecksilber
amalgamirt, denjenigen aber, welcher mit dem Alkali in Berührung
ist, von Gold oder Platin, um nicht vom Alkali aufgelöst zu wer
den. Jedenfalls muß man das gebildete Amalgam, um es aufzube
wahren, unter Steinöl bringen, oder noch besser, wie Davy öfters
verfuhr, das Quecksilber mit dem Alkali gleich unter Steinöl galva-
nisiren, da sonst das Alkalimetall im Amalgam allmälig oxydirt
werden würde ch.
Bemerkt zu werden verdient, daß, wenn man das Kalium aus
festem Kali reducirt, die Metallkügelchen nach Erman's und Si
mones chch Beobachtung nicht blos unmittelbar in Berührung mit dem
negativen Draht erscheinen, sondern auch in einiger Entfernung von
demselben. Die größte Entfernung von diesem Drahte, in der solche
Kügelchen sich noch zeigten, war, bei einem Abstand der Spitzen
der Leitungsdrähte von 4 bis 5 Linien, 1 bis 14- Linien. Nie aber
zeigten sich am positiven Drahte dergleichen Kügelchen.
Es ist in Obacht zu nehmen, daß, wenn man kein Quecksilber
zur Reducirung zuzieht, eine sehr kräftig wirksame Säule nöthig ist,
diese Reduction zu bewirken chckch; bei Mitwirkung von Quecksilber
* Statt Alkali läßt sich auch irgend ein Alkalisalz anwenden, tun die Re
duktion des Alkaliinctalls zu bewirken.
** Lehrb. der Chemie I. 33t.
*** Lehrb. der Chemie. 3tcAufl> I 734; Gilb. XXSTI. 255.
f Hinsichtlich der Reduction selbst ist die Beschaffenheit der Polardrähte
gleichgültig, wie Jacguin durch Versuche mit Drähten von Platin, Gold, Sil
ber, Kupfer, Messing, Zinn, Blei, Zink, Holzkohle dargcthan (Gilb. XXVIII. 146).
ff Gilb. XXXIII. 125.
fff Davy führt in dieser Hinsicht an, bei seinen erste» Versuchen über das
Kalium habe er sich dasselbe oft mit einer Batterie aus 100 Plattcnpaarcn Zink
und Kupfer, von 6 Zoll im Gevierten, die mit Salpetersäure, mit 40 Theilen
Wasser verdünnt, gefüllt wurde, verschafft; und das sey der schwächste Apparat,
dessen er sich bedient habe. Da aber mehrere Platten desselben schon stark ange«