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Zersetzungen durch die galvanische Säule.
Wassers am positiven, die Base zugleich mit dem Wasserstoff des
zersetzten Wassers am negativen Polardraht angesammelt wird. In
Folge dessen nun aber können je nach der Beschaffenheit des Salzes
und der Polardrähte verschiedene Erscheinungen eintreten. Ist das
Salz ein Alkali- oder Erd salz, so wird sich am negativen Pole
der Wasserstoff des zersetzten Wassers wirklich entbinden, und die
Base um den negativen Pol unzersetzt angesammelt bleiben; ist es
dagegen das Salz eines schweren Metalls, so wird zwar unter eini
gen Umständen, namentlich bei schwacher Wirkung der Säule und
gewissen Metallen, das Oxyd ebenfalls unzersetzt um den negativen
Pol angesammelt bleiben * *, in der Regel aber wird der Wasserstoff
des zersetzten Wassers zur Reduction des daselbst angesammelten
Oxyds verwandt werden und man hier eine Ausscheidung regulini-
schen Metalls, aber keine oder eine geschwächte Entbindung vcm
Wasserstoff, und einen Niederschlag von Metall anstatt eines Nieder
schlags von Oxyd erhalten.
Jedoch auch in Alkalisalzlösungen, oder befeuchtetem festen Alkali
salz erfolgt Reduction des Alkalimetalls am negativen Pole, wenn sich
daselbst Quecksilber befindet, mit dem sich das reducirte Metall amal-
gamiren samt**. — Ist das Salz ein Ammoniacksalz, so wird
die des letzter» in Gilb. XXVIII. 17. — Hisinger und Bcrzclius zersetzte»
von Salzen: salzsaurcs, saures und neutrales schwefelsaures, salpctcrsaurcs, phcs.
phorsaures, borarsaurcs und blausaures Aminoniack, salzsaures Natron, salpetcrs.,
saures und neutrales schwefelsaures Kali, salzsauren Kalk unter Anwendung theils
orydirbarcr, theils nicht orydirbarcr Polardrähtc. Davy's Versuche sind beson
ders wegen genauer Untersuchung der überführenden Wirkungen des Volta'schcn
Apparats wichtig, und ihr Wesentliches ist schon oben angeführt worden. Außer
dem untersuchte er die Zersetzungen von schwefelst und salpetcrs. Kali, schwefelst,
Phosphors, und sauerklecs. Natron, schwefelst und bcnzocs. Aminoniack, salpetcrs.
Baryt, Alan», salzs. Eise», schwefelst Zink u.s. w. — Auch untersuchte er die
Zersetzung mehrerer in Wasser unauflöslicher Salze, wovon wir ebenfalls weiterhin
noch sprechen wollen.
Außerdem sind noch anzuführen Versuche: Cruickshank's mit cssigs. Blei,
schwefelst Kupfer, salpetcrs. Silber, salzs. Aminoniack, salpetcrs. Magnesia in Gilb.
VI. 364; mit salzs. Kalk und ainmoniakalifcherMetallauflösung in Gilb. VII. 94;
Böckinann's mit Kochsalz, Salmiack, salzs. Kalk, Alaun, Salpeter, Borar,
eisenblaus. Kali, schwefelst Kupfer, Kupfcrauflösung in salzs. Aminoniack, salpetcrs.
Silber, schwefelst Eisen, salpetcrs. Blei, Blcizuckcr, Scifcnauflösung in Gilb.
VIII. 155; von Dcsormcs mit Kochsalz, Salmiack, salzs. und schwefelst Thon
erde, chlorst Kali, salvctcrs. Silber, Kicsclkali, Schwcfcllcber, in Gilb. IX. 35;
von Riffault und Chompre mit salpetcrs. Natron, salzs. und salpetcrs. Kalk
in Gilb. XXVIII. 115.
* So erhält man nach Ru hl and aus salpetcrs. Nickel nur bei stärkerer
Wirkung der SäKle völlige Reduction, bei geschwächter das grüne O.ryd; salpetcrs.
Uran giebt bei völlig thätiger Säule das Protoryd als eine braunschwarze Sub
stanz, die theils schwammartig den Platindraht umgiebt, theils als Pulver nieder
fällt, aber leicht in das gelbe Oryd übergeht. Eben so giebt völlig reines schwe.
fcls. Mang an am negativen Pol das braiine Protoryd, das aber an der Luft
in das schwarze übergeht (Schwcigg. I. XV. 416).
** Vcrgl. in dieser Hinsicht die im 36>ren Eap. beschriebene Classe von Erschei
nungen. — Ferner gehört hiehcr das von See Heck (Thenard Lehrb. der Chemie
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